AfD-Bundesparteitag in Essen: Was geplant ist, was die Polizei erwartet

Vom 28. bis 30. Juni befindet sich die NRW-Stadt Essen im Ausnahmezustand. Der AfD-Bundesparteitag sorgt nicht nur für Chaos auf den Straßen. Wir haben den Überblick.

© picture alliance/dpa | Helge Toben

(dpa) - Die Polizei ruft vor den erwarteten Massendemos gegen den AfD-Bundesparteitag am Wochenende vom 28. bis 30. Juni zu friedlichen Protesten auf - stellt sich aber auch auf Ausschreitungen ein. Man rechne damit, dass mehrere Hundert gewaltbereite Störer aus ganz Deutschland nach Essen reisten, sagte Einsatzleiter Detlef Köbbel am Dienstag. "Wir wissen auch, dass es gezielt Trainings gab, um sich auf die Verhinderung des Parteitags vorzubereiten." Aufgabe der Polizei sei es, sowohl den ungestörten Verlauf des Parteitags als auch die friedlichen Proteste zu schützen.

Die Einsatzkräfte wollen vor allem verhindern, dass Aktivisten die Anreise der AfD-Delegierten behindern oder in den gesperrten Bereich um die Grugahalle eindringen. "Falls es wirklich erforderlich sein sollte, werden wir diesen Schutz auch durch ein robustes Einschreiten gegen möglicherweise unfriedliche Störer gewährleisten", betonte Essens Polizeipräsident Andreas Stüve. Den 600 Delegierten seien Verhaltenshinweise für ihre Anreise an die Hand gegeben worden, sagte Köbbel - Details nannte er auch auf Nachfrage nicht.

Dieses Protestprogramm ist am Wochenende geplant

Den Auftakt des Protest-Wochenendes macht am Freitagabend eine Rave-Demo, die unter dem Motto "Bass gegen Hass" durch den südlichen Teil der Stadt zieht. Die Polizei rechnet dort mit bis zu 10.000 Teilnehmern. Am Samstag, dem Tag der meisten Proteste, haben die Aktivisten erste Aktionen schon für den frühen Morgen angekündigt. Anschließend gibt es mehrere Kundgebungen und um 10.00 Uhr einen zentralen Demonstrationszug vom Hauptbahnhof zur Grugahalle. Für den Nachmittag organisiert die Stadt Essen eine zentrale Versammlung unweit der Grugahalle auf dem Messeparkplatz P2 - das Motto ist: "Zusammen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz – Kein Raum für Hass und Hetze". Dort könnten laut Polizei rund 45.000 Menschen zusammenkommen. Geplant sind Reden, Informationsstände und am Abend Musik.

Leben im Stadtteil Rüttenscheid sehr eingeschränkt

Wegen des Parteitags und der Demos wird das öffentliche Leben im Stadtteil Rüttenscheid teilweise lahm liegen. Einige Händler wollen ihre Geschäfte geschlossen lassen, Autos müssen weite Umwege fahren, Fußgänger müssen an zahlreichen Sperrstellen ihre Ausweise vorzeigen. Weitere Informationen über Sperrungen im Einsatzgebiet gibt die Polizei auf dieser Seite.

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