Aktionstag gegen Finanznot: Kliniken aus Kreis RE machen mit

Vielen Krankenhäusern in Deutschland geht es finanziell sehr schlecht. Das gilt auch für einige hier bei uns im Kreis Recklinghausen. Damit sich die Lage bessert, gibt es am Dienstag einen bundesweiten Aktionstag.

Aus Protest gegen die gestiegenen Kosten zeigen die Mitarbeiter des Dorstener St. Elisabeth Krankenhauses die Rote Karte.
© KKRN Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH

Kliniken im Kreis RE wollen symbolisches Zeichen setzen

Bundesweit findet am Dienstag der Aktionstag "Alarmstufe Rot - Krankenhäuser in Not" statt. Dabei geht es um die schlechte finanzielle Lage der Kliniken. Experten befürchten, dass in den nächsten zehn Jahren jedes fünfte Krankenhaus schließen muss. Mit dem Aktionstag wollen die Kliniken auf ihre wirtschaftliche Lage aufmerksam machen. Auch viele Kliniken im Kreis Recklinghausen beteiligen sich daran und wollen ein symbolisches Zeichen setzen, zum Beispiel das Dorstener St. Elisabeth Krankenhaus, das St. Sixtus Hospital in Haltern am See, das St. Elisabeth-Hospital Herten und das Prosper-Hospital Recklinghausen.

Auch Krankenhäuser im Kreis RE belastet vor allem die Inflation

Wenn sich nichts ändert, werden Kliniken pleite gehen, müssen schließen und das hätte wiederum verheerende Auswirkungen für die Versorgungssicherheit, sagt ein Sprecher des Klinikverbundes KKRN. Fast jedes zweite Krankenhaus sei von der Insolvenz bedroht, vor allem wegen der Inflation. Wir brauchen eine nachhaltige Planungsgrundlage, heißt es auch aus der Geschäftsführung des Stiftungsklinikum Proselis. Das heißt: "Weniger kurzfristige Hilfspakete, stattdessen eine solide Finanzierung, die bei Krankenhausträgern, Beschäftigten aber auch und vor allem bei den Patienten Sicherheit erzeugt."

Finanzhilfen der Bundesregierung kommen bei Kliniken nur teilweise an

Die Bundesregierung unterstützt die Kliniken zwar bei gestiegenen Energiekosten und hat sich auch kurzfristig dazu entschlossen, pauschale Hilfen in Millionenhöhe auszuzahlen. Trotzdem müssen die Krankenhäuser die gestiegenen Kosten für zum Beispiel Material, externe Dienstleister, Lebensmittel, etc. selber stemmen. Sie haben keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Die Preissteigerungen der Kliniken sind für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liegt aber weit darüber. Hinzu kommen gestiegene Tarife bei den Beschäftigten. Auch die erschweren die finanzielle Lage der Kliniken.


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