Alles neu: Das ändert sich im Jahr 2021

Darauf ist Verlass: Jedes Jahr am 1.1. treten zahlreiche neue Regelungen in Kraft. Daran ändert auch eine Corona-Pandemie nichts. Welche wichtigen Änderungen es gibt, seht ihr im Überblick.

Der 1. Januar ist ein besonderes Datum. Nicht nur, weil es der erste Tag in jedem neuen Jahr ist. Sondern auch, weil an diesem Tag häufig neue Regelungen in Kraft treten. Welche wichtigen Neuerungen oder Änderungen uns betreffen, haben wir hier zusammen getragen.

Steuern: Kein Soli, mehr Kindergeld, Homeoffice-Pauschale

Nach 30 Jahren entfällt ab Januar 2021 für die meisten Steuerzahler der Solidaritätsbeitrag, kurz Soli. Und der Grundfreibetrag, auf den man keine Steuern zahlen muss, steigt. 2021 liegt er bei 9744 Euro statt bisher 9408 Euro. Das erklärt die Stiftung Warentest. Es gibt aber noch weitere interessante Änderungen:

  • Mehr Kindergeld und höherer Freibetrag für Kinder: Gute Nachrichten für Familien - ab Januar 2021 steigt das Kindergeld um 15 Euro pro Kind, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Für das erste und zweite Kind bekommen Eltern dann 219 Euro statt bisher 204 Euro pro Monat.
  • Homeoffice-Pauschale: Es soll eine Home­office-Pauschale von maximal 600 Euro im Jahr rück­wirkend ab 2020 geben. Seit dem Früh­jahr bleiben viele, die wegen Corona zu Hause arbeiten müssen, auf ihren anteiligen Kosten für Strom, Heizung und Miete sitzen, weil sie kein separates Heimbüro haben und ihr Arbeit­geber nichts erstattet. Kosten kann derzeit nur absetzen, wer ein extra Zimmer als Heimbüro hat.

AU-Bescheinigung

Ab dem 1. Januar werden Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen digital von den behandelnden Ärzten an die Krankenkassen übermittelt. Die Patientinnen und Patienten müssen den "gelben Schein" also nicht mehr selbst bei ihrer Krankenkasse einreichen, allerdings noch beim Arbeitgeber, der die Daten 2022 elektronisch übermittelt bekommen soll.

Grundrente

Rund 1,3 Millionen Bürger mit kleiner Rente bekommen einen Aufschlag. Es profitieren diejenigen, die mindestens 33 Jahre Rentenbeiträge aus Beschäftigung, Kindererziehung und Pflegetätigkeit aufweisen. Ihre Lebensleistung soll anerkannt, der Gang zum Sozialamt erspart werden. Im Schnitt gibt es einen Zuschlag von 75 Euro. Allerdings dauert es wohl aufgrund des Verwaltungsaufwands einige Monate, bis der Zuschlag ausgezahlt wird, dann aber auch rückwirkend.

Mindestlohn

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar von derzeit 9,35 Euro pro Stunde auf 9,50 Euro.

Mehrwertsteuer

Ab Januar gilt wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf die meisten Güter und 7 Prozent auf Waren des täglichen Bedarfs. Die Bundesregierung hatte die Steuer wegen der Corona-Pandemie für ein halbes Jahr gesenkt, damit die Menschen trotz der unsicheren Zeit weiter Geld ausgeben und die Konjunktur stützen.

CO2-Preis + KFZ-Steuer

Damit der Klimaschutz flächendeckend viel mehr Beachtung erhält, führt die Bundesregierung zum Jahr 2021 eine CO2-Abgabe ein, die auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas erhoben wird. Pro Tonne CO2, die beim Verbrennen der Rohstoffe entstehen, müssen verkaufende Unternehmen wie Raffinerien zum Start 25 Euro zahlen. Der Preis wird an die Kunden weitergegeben, laut Bundesregierung steigt der Literpreis bei Benzin um 7 Cent, bei Diesel und Heizöl um 7,9 Cent, Erdgas wird um 0,6 Cent pro Kilowattstunde teurer. Wer ein Auto mit hohem CO2-Ausstoß fährt, muss gleichzeitig mehr KFZ-Steuern zahlen.

Elektronische Patientenakte

Ab 1. Januar sollen allen Versicherten Elektronische Patientenakten zur freiwilligen Nutzung angeboten werden. Sie sollen beispielsweise Befunde, Röntgenbilder und Medikamentenpläne speichern können. Beim Datenschutz ist zum Start eine etwas „abgespeckte“ Version vorgesehen.

Einwegplastik-Verbot

Ab 3. Juli 2021 ist es in der ganzen EU eine Ordnungswidrigkeit, bestimmte Artikel aus Einwegplastik zu verkaufen – nämlich Besteck und Teller, Trinkhalme, Wattestäbchen, Luftballon-Halter, Rührstäbchen etwa für den Kaffee sowie Styroporbecher und -behälter für Essen zum Mitnehmen.

Autor: Joachim Schultheis (mit dpa)

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