Corona: Die aktuelle Lage im Vest

Mehr als 600 Corona-Fälle im Vest / Handwerk leidet unter Pandemie / Schalke hofft auf Unterstützung der Fans / Laschet will kleine Läden zuerst wieder öffnen / 50 Prozent weniger Verkehr Autobahnen / Recklinghäuser Mehlhersteller produziert am Limit / Polizei lasert trotz Corona

Ein Labortest-Röhrchen mit der Beschriftung COVID-19 Coronavirus Labortest liegt auf Schutzmasken.
© MKfoto/Shutterstock.com

Mehr als 600 Corona-Fälle im Vest

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle im Vest hat die Marke von 600 überschritten. Der Kreis meldet heute Nachmittag 610 Infektionen zwischen Haltern am See und Castrop-Rauxel. Als gesundet gelten mittlerweile 332 der positiv getesteten Personen. Es gibt weiter vier Todesfälle.

Leere Auftragsbücher im Handwerk

Die Corona-Krise macht immer mehr Handwerksbetrieben im Vest zu schaffen. Ein Drittel der Unternehmen hat mittlerweile unter den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie stark bis sehr stark zu leiden, so das Ergebnis von Blitzumfragen der Handwerkskammer. Bei den letzten Befragungen vor der Corona-Krise meldeten dagegen die Firmen noch sehr gute Geschäfte. Damit die Betriebe die Krise meistern, setzt die Kammer auf die milliardenschweren Hilfsprogramme von Bund und Land. Mehr Unterstützung fordert sie für Existenzgründer, die durchs Förderraster fallen und Azubis, die kein Kurzarbeitergeld bekommen.

Schalke hofft auf treue Fans

Schalke 04 setzt in der Corona-Krise auf die Unterstützung der Fans. Der Verein freut sich auf seiner Homepage über alle Anhänger, die für ihre gekauften Tickets oder Dauerkarten keine Erstattung fordern. Der Verzicht auf eine Rückzahlung sei keinesfalls selbstverständlich. Jeder einzelne Verzicht sichere das Überleben des Vereins, heißt es auf der Schalker Internetseite. Als Dankeschön bekommen Dauerkartenbesitzer, die keine Rückerstattung wollen, ein aktuelles Schalke-Trikot mit dem Logo der Aktion #NurImWir. Auch, wer eine Tageskarte für eines der abgesagten Spiele gekauft hat und keine Erstattung will, bekommt einen Fan-Artikel geschenkt.

Weniger Verkehr - aber mehr Tagesbaustellen

Die Corona-Beschränkungen sorgen seit Wochen für weniger Verkehr auf unseren Autobahnen. Straßen.NRW hat ausgerechnet, dass zum Beispiel in der zweiten Woche nach Beginn des Kontaktverbots 50 Prozent weniger Autos unterwegs waren als sonst zu dieser Zeit. Das nutzt die Behörde, um auch tagsüber kleine Straßenschäden zu reparieren. Normalerweise wird so etwas nachts gemacht. Auch die Regel, dass es morgen kurz vor Ostern keine Tagesbaustellen mehr geben soll, wurde außer Kraft gesetzt - weil kaum Reiseverkehr erwartet wird.

Recklinghäuser Mehlhersteller produziert am Limit

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Während hunderte Firmen im Vest Kurzarbeit angemeldet haben, kommen andere mit dem Produzieren gerade kaum hinterher. Zum Beispiel das Unternehmen "Roland Mills United" aus Recklinghausen. Dort wird Mehl produziert - und zwar im Moment 50 Prozent mehr als sonst, sagt Geschäftsführer Stephan Kill:

© Radio Vest

Vor allem die Nachfrage nach Kilo-Beuteln für den Einzelhandel sei während der Corona-Krise stark gestiegen, sagt Kill.

Polizei lasert trotz Corona

Auch wenn der Verkehr auf den Straßen deutlich weniger geworden ist, kontrolliert die Polizei die Geschwindigkeit. Laut der Beamten entsteht wohl bei einigen der Eindruck, dass durch die freien Straßen schneller gefahren werden kann. In Haltern wurde am Sonntag zum Beispiel ein Motorradfahrer mit 140 km/h erwischt - bei erlaubten 50. Er wird für längere Zeit seinen Führerschein abgeben müssen.

Die Polizei appelliert mit Blick auf das Osterwochenende an alle Biker, vorsichtig zu fahren. Man brauche die Krankenhausbetten derzeit für andere Herausforderungen. Außerdem weisen die Beamten darauf hin, dass sich in der Regel nicht mehr als zwei Motorradfahrer treffen dürfen - da gelte weiter das Kontaktverbot.

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