Dorsten: Petition gegen Krankenhausreform

In Dorsten gibt es Widerstand gegen die Krankenhausreform. Vor allem Herzpatienten machen sich Sorgen. Es wurde eine Petition ins Leben gerufen.

© St. Elisabeth Krankenhaus Dorsten

Ab 2026: Herzinfarkte sollen am St. Elisabeth Krankenhaus nicht mehr behandelt werden

Die Krankenhausreform soll dafür sorgen, dass Abteilungen an einzelnen Standorten wegfallen – und an anderer Stelle gebündelt als Schwerpunkt angeboten werden. Das betrifft bei uns im Kreis Recklinghausen vor allem das St. Elisabeth Krankenhaus in Dorsten. Dort soll der Linksherzkatheter Messplatz wegfallen – ein wichtiges Instrument zur Behandlung eines Herzinfarkts. 2026 soll damit in Dorsten Schluss sein. Dagegen hat sich jetzt Widerstand formiert.

Schon knapp 10.000 Unterschriften gegen Wegfall von Notfallversorgung in Dorsten

Dorstener müssen bei einem Herzinfarkt, bei dem bekanntlich jede Minute über Leben und Tod entscheiden kann, nach Marl oder Recklinghausen. Ein Unding, findet Klaus Peeters, der die Petition ins Leben gerufen hat:

„Wenn ich zum Beispiel von Rhade aus zum Dorstener Krankenhaus fahre, bin ich in 16 Minuten da. Nach Marl braucht man schon 29 Minuten, nach Recklinghausen sogar 36. Ohne Nebel, ohne Glatteis, ohne Baustellen und ohne irgendwelche Verkehrsstaus. Da brauch ich gar nicht mehr loszufahren. Da ist man tot.“

Hier gelangt ihr zur Petition. Knapp 10.000 Unterschriften sind schon zusammengekommen (Stand: Freitagmittag).

Klaus Peeters hat eine Petition gegen die Krankenhausreform ins Leben gerufen. © St. Elisabeth Krankenhaus Dorsten
Klaus Peeters hat eine Petition gegen die Krankenhausreform ins Leben gerufen.
© St. Elisabeth Krankenhaus Dorsten

Bürgermeister Stockhoff sieht Dorsten als "weißen Fleck auf der Landkarte"

Die Stadt Dorsten sieht die Entwicklung ebenfalls sehr kritisch. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es in Recklinghausen drei und in Marl zwei Krankenhäuser gibt, die Herzinfarkte behandeln. Einige Kliniken sind nur ein paar Kilometer voneinander entfernt. Dorsten sei in Zukunft bei den Notfall-Abteilungen ein weißer Fleck auf der Karte, sagt Bürgermeister Stockhoff. Aus Solidarität hatte er die letzte Stadtratssitzung ins Elisabeth-Krankenhaus verlegt.

Das Land NRW verteidigt seine Reformpläne: Es müssten Kosten gesenkt und Behandlungsschwerpunkte gesetzt werden, heißt es. Außerdem hätten Untersuchungen ergeben, dass es in Dorsten im Vergleich zu anderen Standorten zu wenig kardiologische Behandlungen gab, um weiter eine Notfallversorgung anbieten zu können.

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