E-Rezept für Ärzte im Kreis Recklinghausen Pflicht - Alle Fragen und Antworten

Ab dem 01.01.2024 müssen Arztpraxen im Kreis Recklinghausen und im Rest Deutschlands ihre Rezepte elektronisch ausstellen. Der gewohnte Rosa-Zettel soll damit verschwinden. Was das Ganze für Patienten bedeutet, erfahrt ihr hier.

Was ist das E-Rezept?

E-Rezept steht ganz einfach für Elektronisches-Rezept. Alle Ärzte sind seit dem 01.01.2024 verpflichtet, verschreibungspflichte Rezepte elektronisch auszustellen. Der rosa Zettel, den wir alle kennen, wird damit verschwinden. 

Wie funktioniert das E-Rezept?

Wenn ich zum Arzt gehe, gebe ich meine Gesundheitskarte ab. Wenn der mir nun ein Medikament verschreibt, wird das auf der Gesundheitskarte vermerkt. Damit gehe ich dann in die Apotheke. Die kann von der Karte das verschriebene Medikament ablesen. Vergleichbar wie wenn ich Geld abheben gehe.


!Das kann man sich vorstellen wie bei der Bank. Wenn ich zur Bank gehe, ist das Geld nicht auf der Karte, sondern die Karte ist die Legitimation dafür, dass ich das Geld bekomme. Genauso ist es beim Elektronischen Rezept. Die Gesundheitskarte ist die Legitimation, damit wir das Medikament abrufen dürfen.!
- Juliane Stark-Kreul, Sprecherin der Apotheken in Marl


Alternativ gibt es einen Zettel mit einem QR-Code, welcher dann auch in der Apotheke eingelesen werden kann. Oder ich lade mir eine App herunter, bei der das Rezept dann ähnlich wie mit der Gesundheitskarte hinterlegt ist und dann eingelesen werden kann. Die findet ihr im App Store bzw. im Play Store.

Was muss ich als Patient beim E-Rezept beachten?

Nicht viel. Das System ist für mich als Patient wirklich genau so einfach wie eben beschrieben. Wichtig ist jedoch, dass die Gesundheitskarte einmal pro Quartal beim jeweiligen Arzt eingelesen wird.

Welche Vorteile bringt das E-Rezept also mit sich?

Ist die Karte einmal eingelesen, muss ich mich nicht mehr jedes Mal in die Praxis meines Hausarztes bspw. schleppen, um ein neues Medikament verschrieben zu bekommen. Bei Folgerezepten reicht ein einfach Anruf in der Praxis. Mit dem rosa Rezept war es außerdem vorher nicht möglich, Medikamente zu "splitten". Wenn also bspw. drei Medikamente verschrieben wurden eins jedoch in der Apotheke nicht vorrätig war, musste man zur nächsten fahren und hoffen, dass dort alle Medikamente vorhanden sind. Auch das geht mit dem E-Rezept einfacher. Damit ist jedes Medikament nun ein einzelnes Rezept für sich und kann einzeln eingelöst werden. Bekomme ich also nicht alle Medikamente in einer Apotheke, kann ich nun einfach die nächste anfahren und die restlichen Medikamente dort abholen. Sollte außerdem mal ein Medikament nicht lieferbar oder aus dem Handel genommen worden sein, könnte der Apotheker mit dem Patienten beim Arzt anrufen und der bspw. ein anderes Medikament in Echtzeit verschreiben. Das könnte dann auch direkt eingelöst werden. 


Gilt das E-Rezept für alle Arten von Rezepten?

Nein. Lediglich verschreibungspflichte Medikamente bei gesetzlich Versicherten. Grüne und blaue Rezepte können ebenfalls als E-Rezept ausgestellt werden, sofern dies von dem Primärsystem in der Arztpraxis unterstützt wird. Schmerzmittel bspw. die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen oder auch sogenannte Hilfsmittel wie Teststreifen für Diabetiker fallen da nicht drunter - sollen aber in Zukunft folgen.

Können E-Rezepte in jeder Apotheke eingelöst werden?

Ja. Apotheken sind seit dem 01. September 2022 flächendeckend im kreis Recklinghausen und anderswo in Deutschland in der Lage, E-Rezepte einzulösen. Auch Online-Apotheken.

Bekomme ich trotzdem noch einen Zettel?

Ja. Versicherte können in der Arztpraxis einen Ausdruck für das E-Rezept erhalten, mit dem dieses dann in einer Apotheke eingelöst werden kann.

Kann ich E-Rezepte auch für Verwandte einlösen?

Ja. Wie bisher auch können Vertreter bzw. Vertreterinnen auch E-Rezepte einlösen. Dafür wird lediglich die Gesundheitskarte der Person benötigt.

skyline