Entwarnung und Festnahme nach Amokdrohung in Dorsten

Amokdrohung: Polizei durchsuchte Neue Schule in Dorsten-Holsterhausen

An der Neuen Schule auf der Juliusstraße in Dorsten-Holsterhausen gab es am Mittwochmorgen eine Amokdrohung. Dutzende Polizeikräfte machten sich auf den Weg zur Schule. Auch der SEK war im Einsatz. Hubschrauber kreisten über dem Schulgelände. Gegen halb zehn war ein Anruf mit computerverzerrter Stimme eingegangen, die eine Amoktat ankündigte. Ein Schüler sagte außerdem, dass er einen Schüler beobachtet habe, der ihm verdächtig vorgekommen sei. Die Schulleitung reagierte sofort mit Sicherheitsmaßnahmen. Schüler und Lehrer schlossen sich in den Klassenräumen ein und versteckten sich zum Teil unter den Tischen. Die Polizei startete mit den Suchmaßnahmen. Um kurz vor 14 Uhr gab es Entwarnung: In der Schule befinden sich keine gefährlichen Personen oder Gegenstände.

Die Lage an der Schule war teils unübersichtlich und dramatisch: Vor dem Schulgebäude versammelten sich Schüler und Eltern, viele weinten. Die Polizei veröffentlichte auf ihren Kanälen einen Hinweis, dass Eltern zum Treffpunkt Altstadt kommen sollen, da dort ein Sammelpunkt eingerichtet wurde. Nach der Entwarnung wurden die Schüler mit Bussen dorthin gebracht, wo sie von den Eltern oder anderen Angehörigen im Empfang genommen wurden. Etwa 600 Schüler waren betroffen.

© Guido Bludau

Polizei nimmt 14-jährige Schülerin nach Amokdrohung in Dorsten fest

Am frühen Abend dann die Erfolgsmeldung der Polizei: Sie hat eine 14-jährige Schülerin festgenommen. Sie soll für die Amokdrohung verantwortlich sein und angekündigt haben, Personen an der Neuen Schule verletzten zu wollen. Wie die Beamten das Mädchen so schnell ermitteln konnten, wurde nicht mitgeteilt. Kurz nach der Drohung hatte es Hinweise auf eine vermummte Person auf dem Schulhof gegeben. Außerdem kursierte auf der Plattform "TikTok" ein Video, in dem in der Schule ein junger Mann mit einem Messer zu sehen war. Zwei an dem Video beteiligte Schüler wurden festgenommen. Sie sollen aber nicht im Zusammenhang mit dem Drohanruf stehen, teilte die Polizei mit. Die Einsatzkräfte lobten zu dem das Verhalten der Schulleitung: Durch schnelles und besonnenes Handeln habe man den größtmöglichen Schutz aller Betroffenen gewährleistet.

Kein Unterricht am Donnerstag an der Neuen Schule in Dorsten

Nach dem Vorfall wird am Donnerstag auch erstmal kein Unterricht stattfinden, das teilte die Schulleitung auf der Homepage der Neuen Schule in Dorsten mit. Für besonders belastete Schüler und Eltern werden Schulpsychologen vor Ort sein, mit denen sie über das Erlebte sprechen können. Auch am Freitag soll das dann auch klassenintern passieren - ebenfalls mit Unterstützung von Schulpsychologen. Die Schule hat zudem angekündigt, in der nächsten Woche einen Elternabend dazu zu veranstalten.