Erhöhte Waldbrandgefahr im Kreis Recklinghausen
Veröffentlicht: Freitag, 20.06.2025 13:25
Bei uns im Kreis steigen am Wochenende die Temperaturen, Regen ist nicht in Sicht – damit wächst wieder die Waldbrandgefahr.

Großteil der Waldbrände entstehen durch Menschen
Die Forstbehörden warnen deshalb und weisen auf wichtige Verhaltensregeln hin. Über 90% der Waldbrände entstehen durch Menschen. Eine weggeworfene Zigarette kann eine Katastrophe auslösen. Aktuell gilt im Wald ein Rauchverbot. Offenes Feuer ist nur an ausgewiesenen Grillplätzen erlaubt. Autos dürfen nur auf befestigten Flächen parken, da heiße Auspuffe trockenes Gras entzünden können. Wer Rauch oder Flammen sieht, sollte sofort die 112 wählen. Eigene Löschversuche sind nur bei kleinen Bränden sinnvoll, sagen die Beamten vom Forstamt. Wichtig: Den Standort des Waldbrandes so genau wie möglich beschreiben, damit die Feuerwehr schnell kommen kann.
Appell an die Waldbesucher
„Es ist wichtig, dass wir alle Acht geben auf den Wald – über 90 % der Waldbrände entstehen nicht natürlich“, sagt Hartwig Dolgner, Waldbrandexperte bei Wald und Holz NRW. „Bereits eine glimmende Zigarette, die zum Beispiel aus dem Auto heraus weggeworfen wird, entzündet immer wieder dürres Gras am Wegesrand, Wind treibt die Flammen dann in den Wald. Eine kleine Unachtsamkeit kann in diesem Fall eine Katastrophe auslösen“, erklärt Dolgner weiter. „Aufmerksame Menschen, die im Wald unterwegs sind, können im Falle eines Falles entscheidende Unterstützung leisten: Ausgestattet mit Mobiltelefonen sind mit ihrer Hilfe die Meldezeiten heute enorm verkürzt. Wer Rauch oder Flammen im Wald bemerkt wählt am besten sofort die 112“, so Dolgner.
Zur Vermeidung von Waldbränden, gelten folgende Regeln:
- Offenes Feuer ist im Wald und im Abstand von 100 Metern zum Wald, außer an explizit gekennzeichneten Grillplätzen, gesetzlich verboten.
- Rettungswege wie Waldwege und Waldzufahrten müssen frei bleiben.
- Kraftfahrzeug dürfen nur auf befestigten Flächen abgestellt werden. Vom heißen Auspuff geht Brandgefahr aus, wenn sich vertrocknetes Pflanzenmaterial oder Laub darunter befindet.
- Keine Zigaretten in die Landschaft werfen – glimmende Kippen lösen immer wieder Waldbrände aus!
- Im Wald gilt vom 01. März bis zum 31. Oktober das gesetzliche Rauchverbot.
- Brandgefahr geht auch von Fahrzeugen im Wald aus
- Auch an Ackerrandstreifen sollte jeder daran denken, dass der heiße Auspuff auf trockenem Gras, Laub oder abgestorbenen Ästen leicht ein Feuer entfachen kann.
- Eine Orientierung über die aktuelle Gefahrenlage bietet der Deutsche Wetterdienst mit seinem 5-stufigen Waldbrandgefahrenindex. Vor Ort kann die Gefahrenlage jedoch deutlich höher sein, als es diese statistischen Berechnungen voraussagen können.
Waldbrände direkt melden
Wer Rauchgeruch wahrnimmt oder Feuer im Wald erkennt, sollte nicht zögern sofort den Notruf zu wählen. Eigene Löschversuche sollten nur bei kleinsten Entstehungsbränden unternommen werden. Ist das Feuer erst einmal richtig entfacht, sind Löschversuche oft wenig hilfreich. Stattdessen sollten alle den Gefahrenort zügig verlassen und einen Notruf absetzen. „Beschreibungen wie: Ich habe auf dem Wanderparkplatz xy geparkt und bin dann rechts in den Wald abgebogen und dem Spazierweg gefolgt, können für die Einsatzkräfte bereits sehr hilfreich sein“, so Hartwig Dolgner von Wald und Holz NRW. Zudem sei es wichtig, wirklich die 112 anzurufen. „Wird der Förster bei einem Waldbrand angerufen, kann der auch nichts anderes machen, als die Feuerwehr zu alarmieren“, so der Experte weiter.