Erneuter Apotheken-Protest im Kreis Recklinghausen

Nach dem letzten Apotheken-Protesttag im Juni wird am Mittwoch nochmal nachgelegt. Kunden müssen sich auf einige Probleme einstellen, wenn sie Medikamente holen wollen.

Apotheken im Kreis Recklinghausen ab 13 Uhr nur noch im Notdienst

Viele Apotheken bei uns im Kreis Recklinghausen schließen am Mittwoch früher oder öffnen gar nicht. Nach dem ersten Apothekenstreik am 14. Juni geht es jetzt in die zweite Runde - wenn auch in abgespeckter Version. Die meisten Filialen haben nur bis 13 Uhr geöffnet. Danach gibt es teilweise nur noch den Notdienst. Deshalb müssen sich viele Kunden aber darauf einstellen, dass es vorher lange Schlangen in den Filialen geben kann. Folgende Apotheken bieten laut Apothekerkammer Westfalen-Lippe Notdienst im Kreis Recklinghausen an:

  • City-Apotheke, Holzmarkt 1, 45657 Recklinghausen (Stadtmitte)
  • Elefanten-Apotheke, Dortmunder Str. 160, 44577 Castrop-Rauxel
  • Park-Apotheke, Koeppstraße 7, 45721 Haltern am See
  • ELISANA Apotheke Dorsten Stadtsfeld, Händelstr. 160, 46282 Dorsten
  • Einhorn-Apotheke, Friedrichstr. 3, 45964 Gladbeck

Bundesgesundheitsminister Lauterbach zeitgleich beim Apothekertag in Düsseldorf

Der Protest am Mittwoch ist auch aus einem bestimmten Grund gewählt worden. An dem Tag ist Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beim Apothekertag in Düsseldorf per Video zugeschaltet. Das wollen die Apotheken-Mitarbeiter verfolgen, denn sie erwarten Antworten von ihm. Seit dem letzten Streik vor drei Monaten habe sich nicht viel getan, beklagen sie. Sie fordern nach wie vor ihre Mitarbeiter besser bezahlen zu können, eine sichere und bessere Versorgung mit Medikamenten gerade auch im Hinblick darauf, dass immer mehr Apotheken dicht machen müssen, und weniger Bürokratie.

Apotheker im Kreis Recklinghausen weisen Lauterbach Vorwürfe zurück

Zugleich wehren sich die Apotheker gegen den Vorwurf von Lauterbach, man versuche angesichts der massivem Lieferengpässe Ängste bei Eltern zu schüren und damit Honorarforderungen durchzudrücken. Claus Ehrensberger, Sprecher der Apothekerschaft in Castrop-Rauxel, sieht darin ein klares Ablenkungsmanöver des umstrittenen Ministers:

„Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung ist für Herrn Lauterbach eine klare Aufgabe festgeschrieben – die Stärkung der wohnortnahen Apotheke. Dieses Thema sitzt er jetzt seit fast zwei Jahren aus, während alle 18 Stunden in Deutschland eine Apotheke aus wirtschaftlichen Gründen schließen muss.“

Die Apothekervereinigung hat bereits angekündigt, die Streiks im November auszuweiten, wenn sich nicht bald etwas ändert.

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