Fake-Impfungen gegen Corona: Haftstrafe für Recklinghäuser

Wegen "Schein-Impfungen" gegen das Coronvirus wurde jetzt ein Arzt aus Recklinghausen zu einer Haftstrafe verurteilt.

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Recklinghausen: Mehr als 200 Patienten sollen falsche Impfpässe bekommen haben

Ein Arzt aus Recklinghausen soll mehr als 200 Patienten eine Corona-Schutzimpfung bescheinigt haben, obwohl er sie gar nicht geimpft hatte. Das Bochumer Landgericht verurteilte den 67-Jährigen deshalb zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Bei der Entscheidung handelt es sich nur um ein erstes Teilurteil.

Richter: Beweislage gegen Recklinghäuser Arzt eindeutig

Bei diesen ersten rund 200 Fällen halten die Richter die Beweislage für eindeutig. In die Impfpässe der betroffenen Patienten waren Chargen-Aufkleber geklebt worden, die zu noch ungeöffneten Impfdosen gehörten. In anderen Fällen hatten Patienten vor Gericht als Zeugen bestätigt, dass sie lediglich die Bescheinigung, nicht aber eine Corona-Schutzimpfung bekommen hätten.



Recklinghäuser Arzt schweigt zu den Vorwürfen

Das Verfahren wegen über 400 weiterer möglicher «Schein-Impfungen» wird in einem Monat fortgesetzt. Sollte der Mediziner in diesen Fällen ebenfalls verurteilt werden, würde es am Ende dann eine Gesamtstrafe geben. Der Arzt hatte am Anfang des Prozesses mit den Richtern eine Verständigung getroffen, diese dann aber widerrufen und seitdem zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Mediziner bleibt in Untersuchungshaft.

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