Gericht entscheidet: Wölfin Gloria darf weiterleben

Wölfin Gloria darf erst einmal weiterleben. Richter haben den vom Kreis Wesel erlaubten Abschuss des Tieres jetzt verboten.

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Kreis Wesel hatte Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von Gloria erteilt

Seit Jahren wird über einen Abschuss von Wölfin Gloria diskutiert. Sie lebt im Wolfsgebiet Schermbeck, zu dem auch Teile von Dorsten gehören. Immer wieder hatte sie Weidetiere gerissen, vor allem Schafe. Landwirte fordern deshalb schon lange, dass der Wolf getötet werden soll. Schutzmaßnahmen würden nichts bringen, da Gloria sie überwinden könne. Schließlich hatte der Kreis Wesel eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss von Gloria erteilt. Umweltverbände haben dagegen jedoch per Eilantrag geklagt – und jetzt Recht bekommen. Die Richter haben entschieden, dass Gloria erst einmal weiterleben darf.

Immer wieder hatte Gloria Weidetiere gerissen - so wie hier im März in Dorsten. © 7aktuell.de | Marc Gruber
Immer wieder hatte Gloria Weidetiere gerissen - so wie hier im März in Dorsten.
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Richter: "Kein ernstzunehmender landwirtschaftlicher Schaden durch Gloria"

Die Richter begründeten ihre Entscheidung wie folgt:

„Der Kreis hat nicht ausreichend dargelegt, dass durch Gloria ein ernstzunehmender landwirtschaftlicher Schaden droht. Außerdem wird keine Verhaltensänderung der Wölfin erkannt, die eine solche Schadensprognose rechtfertigt“

Das letzte Wort ist damit aber noch nicht gesprochen. Der Kreis Wesel kann gegen die Entscheidung Beschwerde einlegen. Außerdem ist erst einmal nur über die Eilanträge entschieden worden. Das Hauptsacheverfahren folgt noch. Der Wolf ist eine in Deutschland streng geschützte Tierart. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet seine Tötung. 

skyline