Harmloses Vollwissen - Die letzten Rätsel der Menschheit

Wir haben für euch in den vergangenen Wochen schon allgemeine Fragen geklärt wie: "Woher weiß er Imker, von welcher Blüte der Honig stammt?". Nun aber lösen wir mit euch weitere Rätsel.

Seit wann feiern wir Weihnachten?

Ralf Grabuschnik, Historiker und Podcaster, erklärt:

"Logischerweise hat niemand Weihnachten gefeiert, als Jesus auf der Welt war. Dann wäre es eine Geburtstagsfeier gewesen und ein bisschen langweilig. Später hat es auch noch ein bisschen gedauert, weil Ostern viel wichtiger ist als Weihnachten traditionell. Um es kurz zu sagen: vielleicht ab dem Jahr 300, aber so wirklich mit Sicherheit kann man es nicht sagen. Vor den Jahren 200/250 eher nicht. Der plakativste Grund ist, dass das Christentum einfach größer wurde. Ostern war ja irgendwo im Frühjahr, das war auch für Weihnachten oder für den Geburtstag lange so ein Thema. Um das Jahr 300 hat sich irgendwann Ende Dezember eingebürgert, was jetzt der Tag der Wintersonnenwende ist. Damals war es eigentlich eine Übernahme römischer Feierlichkeiten. Die reale Version "Jesus von Nazareth" ist entweder vier oder sieben vor Christus geboren, der genaue Tag ist aber völlig unklar."

Zusammengefasst: Seit wann wir Weihnachten feiern, ist nicht ganz klar, wahrscheinlich seit dem Jahr 200/250 n. Christus. Als Geburtstag hat man den Tag der Wintersonnenwende gewählt. Wann genau Jesus von Nazareth geboren ist, weiß man ebenfalls nicht.

Was ist der Unterschied zwischen Mandarine und Clementine?

Gabriele Kaufmann ist Ökotrophologin beim Bundeszentrum für Ernährung und sagt:

"Wenn man ein bisschen genauer hinschaut, kann man feststellen, dass die Formen etwas abweichen, Manche sind etwas runder - das sind die Mandarinen. Manche sind ein bisschen abgeplatteter - das ist die große Gruppe der Clementinen. Und wiederum andere haben sogar eine kleine Ellipsenform - das sind Satsumas.

Eigentlich ist es so, dass Satsumas auf jeden Fall kernlos sind. Eine Mandarine hat eher viele Kerne, da ist der Unterschied auch am ehesten optisch sichtbar. Die Clementine kommen 'irgendwo dazwischen' - sie sind in der Regel kernlos. Clementinen haben unterschiedlich viele Segmente. Mandarinen haben am wenigsten. Was vielleicht noch interessant ist: Eine Orange ist eine Kreuzung zwischen Mandarine und Pampelmuse.

Zusammengefasst:

Mandarinen, Clementinen und Satsumas unterscheiden sich in ihrer Form, ihrer Anzahl von Kernen und in ihren Segmenten. Eine Mandarine ist rund und hat viele Kerne und neun Segmente. Eine Clementine ist etwas flacher, ist in der Regel kernlos und Satsumas sind ellipsenförmig und haben ebenfalls keine Kerne.

Warum ist die Nase von Rudolf, dem Rentier, rot?

Anna Bresser ist Zoopädagoin in der "Zoom Erlebniswelt" in Gelsenkirchen und sagt dazu:

"Die Frage können wir vermutlich nicht gänzlich lösen, aber es gibt tatsächlich einige Rentiere, deren Nase zumindest rosa wirkt, denn die Rentiernasen sind sehr gut durchblutet. Es hilft ihnen, ihre Körpertemperatur zu regulieren und stellt eine Anpassung an den extremen Lebensraum dar, Wenn man ein Rentier mit einer Wärmebildkamera anschaut, dann sehen ihre Nasen tatsächlich leuchtend rot aus.“

Zu dem Erklärungsversuch des norwegischen Wissenschaftlers Odd Halvorsen, dass es sich um einen Parasitenbefall in der Nase handelt, sagt Bresser:

"Es gibt verschiedene Larven, die sich auch schon mal in der Nase 'einnisten' können, ich halte das aber für unwahrscheinlich, denn nur selten erscheint dann die Nase auch wirklich rot."

Oder ist das Rentier einfach dauererkältet?

"Nein, das glaube ich nicht. Eine Dauererkältung wäre für das Rentier gar nicht schön.“

Zusammengefasst:

Die Nase des Rentiers ist wahrscheinlich etwas rosa, weil sie gut durchblutet ist. Das hilft den Tieren, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Andere Vermutungen scheinen nicht belegt zu sein.

Warum knirscht Schnee?

Klaus Desch ist Experimentalphysiker an der Uni Bonn. Auf die Frage, was Schnee eigentlich ist erklärt er:

"Schnee ist zu Eis gefrorenes Wasser. Die Kristalle, von denen man spricht, sind kleine sechs-strahlige Sternchen, die wie Weihnachtssternchen aussehen. Wenn man jetzt Schnee zusammendrückt, knirscht der. Und zwar deshalb, weil die Sterne zerbrechen. Das ist wie mit einem Glasstab: Wenn man den zerbricht, dann klirrt er. Wenn diese ganz vielen Kristalle alle mehr oder weniger gleichzeitig zerbrechen und sich dann dieses Klirren von vielen Milliarden von Eiskristallen überlagert, hört sich das wie Knirschen an."

Zusammengefasst: Schnee ist gefrorenes Wasser. Wenn die Kristalle zusammengedrückt werden, zerbrechen sie. Bei ihrer Vielzahl hört es sich dann wie Knirschen an.

Können sich Tiere erkälten?

Tierärztin Britta Nies sagt dazu:

"Ja, Tiere können sich sehr wohl erkälten. Erkältungen bei Wildtieren sieht man eher nicht so häufig. Was man sieht, ist beispielsweise folgendes: Wenn man im Herbst einen Igel findet, hustet er auch schon mal. Rehe können zum Beispiel Schnupfen haben. Lungenwürmer liegen vor und darauf setzen sich vielleicht nochmal Bakterien. Katze und Hunde können sogar so stark husten, dass es für den Besitzer aussieht, als ob beispielsweise der Hund erbricht. Bei der Katze ist es eher ein schwerer Schnupfen, manchmal auch mit eitrigem Nasenausfluss.

Es gibt offensichtlich einen Zusammenhang zwischen Kälte und der Anfälligkeit für Krankheitserreger. Wie beim Menschen ist es auch bei Tieren so, dass die Nasenschleimhaut etwas schlechter durchblutet wird, wenn es kalt ist. Dann kann die lokale Abwehr in der Nase eingeschränkt sein. Es gibt Hunderassen, die züchtungsbedingt so wenig Unterfell haben und dadurch auch wirklich frieren, wenn man mit ihnen im Winter rausgeht."

Zusammengefasst: Erkältungen gibt es eher bei Haus- als bei Wildtieren. Warum sie sich erkälten? Es liegt unter anderem daran, dass die Nasenschleimhaut nicht so gut durchblutet wird, wenn es kalt ist.

Warum entladen sich Smartphone-Akkus bei Kälte?

Martin Winter ist wissenschaftlicher Leiter des Meet-Batterieforschungszentrums der Universität Münster. Er erklärt:

Bei Lithium-Ionen-Batterien ist es so, dass sie einen Mechanismus haben, bei dem sich die Lithium-Ionen von der Pluspol zur Minuspol-Elektrode beim Laden bewegen, andersherum beim Entladen. Dieser Transport ist temperaturabhängig. Das heißt: er wird langsamer, wenn die Temperatur sinkt. Wenn man das Smartphone warmhält, können sie deutlich mehr auch im Winter von dem Smartphone profitieren, als wenn es draußen in der Kälte liegt. Zu tiefe Temperaturen führen dazu, dass die Akkus schnell altern, zu hohe auch. Die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 20 und 30 Grad. Jeder von uns hat es eigentlich in der Hand wie lange sein Akku hält. Er sollte niemals voll entladen werden und auch niemals zu lange an der Ladestation liegen. Wichtig ist auch, dass ein Smartphone nicht so oft auf den Boden fällt. Das tut dem Smartphone ja UND dem Akku nicht gut."

Zusammengefasst: Der Prozess des Ladens und Entladens ist temperaturabhängig. Bei einer Temperatur zwischen 20 und 30 Grad hält der Akku am längsten. Man sollte ihn außerdem niemals voll entladen und nicht zu lange am Ladegerät lassen.

Was ist die gefühlte Temperatur?

Meteorologe Thomas Becker sagt dazu:

"Das ist das subjektive Empfinden der Temperatur, nicht das, was man am Thermometer abliest - sondern wie es einem vorkommt. Das hängt zum einen vom Wind ab - je stärker der Wind ist, desto kälter kommt es einem vor - und von der Luftfeuchtigkeit - je höher die ist, desto wärmer fühlt es sich an.

Als Standard wird der sogenannte Klima- Michel genommen. Thomas Becker beschreibt ihn wie folgt: "Da wird sozusagen der durchschnittliche Deutsche, egal welchen Alters, modelliert. Der ist 35 Jahre alt, 1,75 groß und 75 Kilo schwer, und hat 1.9 qm Körperoberfläche. Im Winter hat er Wintersachen an, im Sommer passend ein sommerliches Outfit an. Wenn er beim Laufen im Schatten stehen bleibt, ist das die gefühlte Temperatur."

Zusammengefasst: Die gefühlte Temperatur ist eine subjektive Empfindung, die vom Wind und von der Luftfeuchtigkeit abhängt.

Warum ist Eis mal durchsichtig und mal weiß?

Klaus Desch ist Experimentalphysiker und erklärt:

"Perfektes Eis ist immer durchsichtig. Das antarktische Eis ist, wenn man ein bisschen in die Tiefe geht, absolut transparent und wir nutzen das um ganz schwache Lichtblitze von kosmischen Teilchen nachzuweisen. Wenn Eis weiß erscheint, dann liegt das immer daran, dass es entweder irgendwelche Verunreinigungen gibt, meistens sind das eingeschlossene Luftbläschen, oder es liegt an Unebenheiten an der Oberfläche des Eises. An der unebenen Oberfläche des Eises wird das Licht gestreut. Das heißt, wenn da weißes Licht auffällt, wird es in alle möglichen Richtungen reflektiert und dann erscheint das Eis weiß. Weißes Licht ist die Überlagerung von Licht aller sichtbaren Farben. Wenn man einen roten Scheinwerfer hat, dann sieht auch ein Eiskristall in dem roten Licht rot aus."

Zusammengefasst: Reines Eis ist immer transparent. Es erscheint nur weiß, wenn es verunreinigt ist oder die Oberfläche uneben ist.

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