Hass und Hetze im Netz: Welche Rolle spielt Telegram?

Im Zusammenhang mit Hass und Netze im Netz fällt immer wieder ein Begriff: Telegram. Der Messenger-Dienst hat sich zu einem Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker entwickelt. Erst kürzlich hatte sich bei Telegram eine Gruppe zusammengetan und dort die Entführung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach geplant.

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Keine Löschung von Hasskommentaren und Falschmeldungen

Viele Prominente nutzen den Dienst Telegram, um ihre kruden Ansichten zu verbreiten. Zu den bekanntesten gehörten in der Corona-Zeit Xavier Naidoo, Michael Wendler und Attila Hildmann. Ein Problem ist, dass bei Telegram im Gegensatz zu beispielweise Facebook Hasskommentare und Falschmeldungen nicht kontrolliert oder gelöscht werden. Es gibt kein Team, das problematische Inhalte aussortiert. Und das lockt die so genannten „Hater“ an.

Eine Studie hat ergeben, dass die Beiträge bei Telegram deutlich radikaler ausfallen als in anderen sozialen Netzwerken. 30 Prozent aller Hass-Kommentare sind mit Handlungsaufforderungen für Straftaten verbunden. Andreas Wilming-Weber von der Polizei weiß aber auch: Viele Menschen lassen ihren Worten im Netz nur selten Taten folgen: „Die Erfahrung, die wir hier gemacht haben, ist, dass es zunächst mal bei den Worten bleibt. Meistens kennen sich die Leute untereinander auch gar nicht, sodass es eher unwahrscheinlich ist, dass es zu Straftaten kommt.“

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Die Radio Vest-Themenwoche: Hass und Hetze im Netz

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