Hiddleston tanzt in Stephen-King-Verfilmung durch das Leben

Tom Hiddleston
© Jordan Strauss/Invision/dpa

Neu im Kino

Berlin (dpa) - Swing, Salsa, Cha-Cha-Cha, Polka und sogar der Moonwalk: Innerhalb von sechs Wochen wurde Tom Hiddleston für «The Life of Chuck» praktisch zum Tänzer ausgebildet, wie der «Marvel»-Star kürzlich in einem Interview verriet. Das hat sich gelohnt. 

Herausgekommen ist eine jetzt schon ikonische, rund siebenminütige Tanzszene in dem bewegenden Drama «The Life of Chuck» - eine Adaption der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stephen King. Beim Filmfestival in Toronto gewann der Episodenfilm 2024 den Hauptpreis, nun kommt er in die deutschen Kinos. 

Film startet mit dem Ende: der Apokalypse

Darum geht's: Der Anfang des Dramas von Regisseur Mike Flanagan, der zuvor schon Kings Horrorromane «Doctor Sleep» und «Das Spiel» verfilmt hat, ist hier zugleich das Ende. Und kein Horror. Denn erzählt wird die Lebensgeschichte des liebenswerten und an einem Hirntumor erkrankten Buchhalters Charles «Chuck» Krantz (Hiddleston) in umgekehrter chronologischer Reihenfolge vom Tod bis zur Kindheit.

«The Life of Chuck» ist eine Mischung aus Coming-of-Age-Film, fiktivem Biopic und apokalyptischer Wohlfühlgeschichte. Der Film stellt universelle Fragen: Wie will man bis zum eigenen - unausweichlichen - Ende leben? Kann das Schicksal eines einzelnen Menschen die Welt beeinflussen? Was bedeutet es, zu leben?

In drei Kapiteln erzählt

Auch die Welt befindet sich zu Beginn des Films am Rand des Untergangs. Während sich katastrophale Phänomene wie riesige Erdlöcher und flächendeckende Stromausfälle häufen, erscheinen plötzlich überall rätselhafte Werbeanzeigen, in denen Chuck für «39 großartige Jahre» gedankt wird. Die Kampagne stellt die Bewohner einer amerikanischen Kleinstadt vor ein Rätsel – denn niemand weiß, wer Chuck ist.

Wie ein Puzzle setzt Regisseur Flanagan Stück und Stück die Geschichte von Chuck in drei Kapiteln zu einem Gesamtbild zusammen. Langsam entblättert der Film das Leben eines Mannes, der inmitten einer Tragödie geboren wurde und bei seinen Großeltern («Star Wars»-Schauspieler Mark Hamill als Großvater) in einem vermeintlichen Spukhaus aufwächst. 

Rückblick auf das Leben von Chuck mit vielen Tanzszenen

Zeit nimmt sich «The Life of Chuck» etwa für Szenen, in denen der junge Chuck (Benjamin Pajak) von seiner Großmutter in der Küche die ersten Tanzschritte lernt und damit später in der Schule glänzt. 

Der Rückblick auf das Leben des fröhlichen Buchhalters wird mit Ausbrüchen von makaberem und surrealem Humor und einem Erzähler aus dem Off gewürzt – inklusive der beeindruckenden Tanzsequenz von Hiddleston. Als eine Straßenmusikerin auf ihrem Schlagzeug spielt, entscheidet sich der erwachsene Chuck kurzerhand, dazu zu tanzen. Ein Gefühlsausbruch.

Hiddleston: «Habe noch nie auf diesem Niveau getanzt»

«Stephen King beschreibt es so, dass er sich so frei, fließend, elegant und präzise wie nie zuvor bewegt hat. Er tanzt einfach mit Freiheit und Präzision, und das kristallisiert sich in einem perfekten Moment von Form und Ausdruck heraus», sagte Hiddleston dem Magazin «Vanity Fair» über die Szene. 

Er könne sich gar nicht erinnern, welche Tänze er dafür alles gelernt habe. Doch er habe es geliebt, sagte der Golden-Globe-Gewinner. «Ich tanze sowieso gerne. Ich habe noch nie auf diesem Niveau getanzt.»

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