Hochwasser-Vorhersagesystem für den Kreis Recklinghausen

Künstliche Intelligenz warnt in Sekunden vor Hochwasser

Emschergenossenschaft und Lippeverband wollen im Ruhrgebiet und auch bei uns im Kreis besser auf mögliches Hochwasser vorbereitet sein. Sie planen ein Vorhersagesystem mit künstlicher Intelligenz, dass innerhalb von Minuten über mögliche Überflutungsflächen informieren soll. Das Projekt PuwaSTAR (Pumpwerkswarnung für Starkregen und Hochwasser im urbanen Raum) wird zusammen mit dem Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (FWU) der Universität Siegen und der Hydrotec Ingenieurgesellschaft für Wasser und Umwelt mbH durchgeführt.

Hochwasserwarnung: Pilotprojekt im Pumpwerk Dorsten-Hammbach

Das Vorhersagesystem wird in den nächsten zwei Jahren am Beispiel des Pumpwerks Dorsten-Hammbach simuliert, das als Pilotprojekt dient. Hier wurde schon eine Riskostudie erstellt: Demnach würde hier bei einem Pumpwerksausfall ein Schaden von zirka 75 Millionen Euro entstehen. on einer Überflutung betroffen wären etwa 1.800 Personen, vier Schulen, drei Altenheime und mehrere städtische Verwaltungseinrichtungen. Eine frühzeitige Warnung würde zum Beispiel auch dafür sorgen, Menschen noch früher in Sicherheit zu bringen.

Szenario Pumpwerkausfall im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet gibt es mehr als 500 Pumpwerke, die die Region im Ernstfall vor Überflutung schützen. Sie sind nötig, weil wegen des Steinkohlebergbaus viele Bergsenkungsgebiete entstanden sind. Das neue Vorhersagesystem soll dann helfen, wenn eines der Pumpwerke ausfällt. Es gibt zwar schon Hochwasser- und Starkregengefahrenkarten sowie Studien zum Ausfall von Pumpwerken - sie geben aber nur einen Überblick über die potenziell betroffenen Überflutungsgebiete. Ereignisse wie die Flutkatastrophe vom Juli 2021 im Ahrtal zeigen, wie nötig ein verbessertes zur Einschätzung, Bewertung und Warnung ist.

Erst vor einigen Tagen gab es einen Hochwasser-Alarm in Haltern-Lippramsdorf