Kamin als Alternative zur Heizung? Das sagt eine Schornsteinfegerin
Veröffentlicht: Sonntag, 16.10.2022 17:44
Um den hohen Gaspreisen etwas zu entgehen, steigen viele im Kreis Recklinghausen dieses Jahr auf den Kamin oder den Heizofen um. Aber ergibt das Sinn?
Menschen im Kreis Recklinghausen steigen auf Öfen um
Um den hohen Gaspreisen etwas zu entgehen, steigen viele im Kreis Recklinghausen dieses Jahr auf den Kamin oder den Heizofen um. Manche kaufen sich sogar extra einen neuen. Schornsteinfegerin Sandra Zollhofer, die für Datteln und Waltrop zuständig ist, hat dieses Jahr viele Kunden, die zu Kaminen beraten werden wollen. Vielen ist die Arbeit, die so ein Kamin macht, aber nicht bewusst. Denn wenn man einen neuen Kamin haben will, sollte man einige Dinge auf jeden Fall beachten, so Sandra Zollhofer: "Man selber sollte natürlich darauf achten, dass man zugelassenen Brennstoff verwendet, dass das Holz vernünftig abgelagert ist, dass man den Ofen auch sauber macht und das Ofenrohr reinigt."
Schornsteinfeger im Kreis Recklinghausen bieten Kamin-Beratung an
Eine Beratung von dem eigenen Schornsteinfeger im Kreis Recklinghausen ist vor allem wichtig, weil gar nicht in jede Wohnung ein Kamin passt. Viele machen das aber nicht. "Viele Menschen haben vielleicht auch nicht das Geld, um sich einen vernünftigen Ofen zu kaufen und schließen dann einfach irgendwo einen an. Der Gedanke dabei: Wenn man es abnehmen lässt, könnte es abgelehnt werden", so Sandra. Deswegen befürchtet sie auch, dass es im nächsten Jahr zu viel mehr Feuerwehreinsätzen kommt: "Ich glaube, dass wir in der nächsten Zeit eine erhebliche Anzahl an Rußbränden mehr dazu bekommen, weil die Leute auch kein Kaminholz mehr bekommen. Sie werden schauen, was sie finden und schmeißen alles in den Ofen, was da nicht reingehört. Wir werden mit Sicherheit eine massive Erhöhung an Kohlenmonoxid-Unfällen haben."
Viele Menschen im Kreis Recklinghausen denken nicht an den Holzlieferanten
Ob sich ein neuer Kamin aktuell lohnt, da hat Sandra aus dem Kreis Recklinghausen so ihre Zweifel: "Wenn meine Kunden ein Beratungsgespräch haben wollen, mache ich es mittlerweile so, dass ich im Vorfeld frage, ob sie auch schon einen Holzlieferanten im Hinterkopf haben. Denn einerseits sind die Preis enorm hoch gegangen und andererseits kriegen selbst die Holzlieferanten kein Holz mehr nach. Die kommen ja gar nicht dazu, so viel Holz zu Lager, das heißt, sie können nur noch feuchtes Holz verkaufen." Lieferprobleme und teilweise dreimal so teures Holz wie vor der Energiekrise. Über einen neuen Kamin sollte man also lieber zwei Mal nachdenken. Immerhin ist es mit der richtigen Pflege und Wartung weiterhin kein Problem.
