Kampf um Erhalt des DB-Reisezentrums Recklinghausen

Die Deutsche Bahn will das Reisezentrum im Recklinghäuser Hauptbahnhof dicht machen - aber der Kampf darum geht weiter. Es gibt weiteren Protest.

Recklinghausen Bahnhof
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Recklinghäuser Reisezentrum: Schwabe und Nickholz schreiben an die Bahn

Die von der Bahn geplante Schließung des Reisezentrums im Recklinghäuser Hauptbahnhof sorgt weiter für Widerstand. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Frank Schwabe und Brian Nickholz aus Castrop-Rauxel und Marl haben sich in einem Schreiben an die Bahn gewandt. Darin weisen sie unter anderem darauf hin, dass der Bahnhof für Reisende aus Recklinghausen und den Nachbarstädten ein zentraler Anlaufpunkt ist.

Für Recklinghausen als bevölkerungsreichsten Kreis des Bundes stellt dies einen herben Verlust dar. DieDB Station&Service selbst ordnet den Bahnhof mit 17.000 Reisenden täglich der Preisklasse 3 zu und klassifiziert ihn damit als Knotenpunkt für Nah-und Fernverkehr.

Schwabe und Nickholz bitten die Bahn darum, Ihre Entscheidung noch einmal zu überprüfen, und im Sinne der Kunden zu entscheiden. Sollte die Schließung tatsächlich erfolgen, wären Reisende gezwungen, Fahrkarten entweder an Automaten oder online zu erwerben.

Vergeblicher Einsatz von Recklinghausens Bürgermeister Tesche

© Feuerwache - Radio Vest
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Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche hatte sich auch schon für den Erhalt des Reisezentrums stark gemacht - ohne Erfolg. Er nahm Kontakt zur Deutschen Bahn auf und vereinbarte einen Termin mit einem Bahnbevollmächtigten. Dabei wurde klar: Die Deutsche Bahn lässt nicht mit sich verhandeln und will das Reisezentrum unbedingt dicht machren. Höchstwahrscheinlich Ende des Jahres schließen die Schalter für immer.

Deutsche Bahn: Viele Kunden kaufen Tickets online

Offenbar rechnet sich das Reisezentrum für die Bahn nicht mehr. Mittlerweile würden 80 Prozent der Kunden ihre Fahrkarten im Fernverkehr online kaufen. Tickets im Nahverkehr kann die Bahn nicht verkaufen, dafür ist ein anderes Unternehmen zuständig. Die Bahn hat aber versprochen, dass es statt eines Reisezentrums im Recklinghäuser Hauptbahnhof für Reisende ein anderen Serviceangebot geben soll – wie das aussehen soll, ist aber noch nicht klar.

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