Keine verkaufsoffenen Sonntage in der Adventsszeit

In der Adventszeit wird es bei uns keine verkaufsoffenen Sonntage geben. Das hat das Oberverwaltungsgericht nach einer Klage der Gewerkschaft Verdi entschieden.

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Das Land wollte, dass durch die Ladenöffnungen am Sonntag der Andrang in den Innenstädten etwas entzerrt wird. Das Gericht lässt das aber nicht als Argument gelten, da die Städte wahrscheinlich sowieso nicht so voll werden in diesem Jahr.


Die Richter äußerten «erhebliche Zweifel an der Eignung der Sonntagsöffnung, das Infektionsrisiko einzudämmen», hieß es in einer Mitteilung. Es könne nicht angenommen werden, dass sich das Kundenaufkommen des Samstags auch auf den Sonntag verteilen werde. Es erscheine zudem naheliegend, dass mangels Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zusätzliche Kunden animiert würden, in die Innenstädte zu kommen. Das stehe im Widerspruch mit dem Infektionsschutzgesetz. Außerdem sei eine landesweite Regelung nicht rechtens, da davon auszugehen sei, dass gerade in ländlichen Regionen der Andrang überschaubar bleibe.

Einzelhändler sauer - Verdi zufrieden

Der NRW-Einzelhandelsverband hat mit scharfer Kritik auf das Gerichtsurteil reagiert, dass in der Weihnachtszeit diesmal sonntags die Geschäfte zu bleiben müssen. Man frage sich, ob das Gericht wirklich den Ernst der Lage erkannt habe, sagte ein Verbandssprecher. Ganze Innenstädte drohten wegzubrechen. Verdi zeigte sich mit dem Urteil zufrieden: Das sei ein guter Tag für die Beschäftigten.

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