Kreis Recklinghausen finanziell stabil in Krisenzeiten

Viele Krisen wie die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die Inflationen haben den Kommunen und Landkreisen in Deutschland in den letzten Jahren zugesetzt. Dem Kreis Recklinghausen geht es finanziell dagegen besser.

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Kreis Recklinghausen hat weniger Schulden

Gute Nachrichten in Zeiten klammer Kassen: Dem Kreis Recklinghausen geht es finanziell besser. In den letzten Wochen hat die Gemeindeprüfungsanstalt NRW die Bücher vom Kreis genau unter die Lupe genommen und festgestellt, dass der Haushalt zwischen 2015 und 2021 stabiler geworden ist. Das hat die Kreisverwaltung mitgeteilt. Der Kreis hat zum Beispiel erfolgreich Schulden abgebaut - allein die Pro-Kopf-Verschuldung ist mittlerweile niedriger als in anderen Kreisen. Und auch sein Eigenkapital konnte der Kreis stärken. Trotzdem: Richtig gut geht es den einzelnen Städten hier nicht. Die Hälfte der Kreisstädte müsse weiter ein Haushaltssicherungskonzept aufstellen - sie müssen also ihre Ausgaben genehmigen lassen - und das wird sich in den nächsten Jahren vermutlich nicht bessern. 

Haushaltsloch in Marl von rund 87 Millionen Euro

Bestes Beispiel ist Marl. Da klafft im Haushalt ein ziemlich großes Loch. Wie der Haupt- und Finanzausschuss vorrechnete, droht für 2024 ein Minus von rund 87 Millionen Euro. Das liegt vor allem an gestiegenen Personalkosten, hohen Sozialausgaben - zum Beispiel auch für die Versorgung und Unterbringung von Flüchtlingen - und den steigenden Zinsen für Investitionen. Gleichzeitig nimmt die Stadt weniger Gewerbesteuern ein. Bürgermeister Werner Arndt fordert daher dringend weitere Hilfen.

„Bund und Land dürfen die Städte jetzt nicht vor die Wand fahren lassen. Wir müssen jetzt schnell und verlässlich aus dieser Schuldenspirale herauskommen.“

Einige Bau- und Sanierungsprojekte müssten sonst nach hinten verschoben werden. Über den Haushaltsentwurf wird Ende Oktober beraten, Mitte Dezember soll er beschlossen werden.

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