Land gibt mehr Geld für Kitas - Proteste gehen aber weiter

Die 9.800 Kindergärten in NRW pfeifen aus dem letzten Loch: Es fehlt Geld. Und das schon seit Jahren. Darunter leidet vor allem die Qualität.

© José Narciandi

Die Kinder sollen nicht einfach nur in den Kitas untergebracht werden, sondern dort auch was lernen. Die NRW-Landesregierung will daran etwas ändern. Familienminister Stamp stellt heute (Mittwoch 10.07.) im Landtag ein 130 Seiten dickes Gesetz vor. 

Das plant die Landesregierung

Es gibt insgesamt ab dem nächsten Sommer 1,3 Milliarden Euro mehr für die Kitabetreuung. Einen Teil davon tragen die Städte, einen anderen Teil trägt das Bund und den größten Teil übernimmt das Land. Damit soll 

1. Die Betreuung soll besser werden. Das heißt: Es gibt mehr Geld für mehr Erzieherinnen

2. Es soll mehr Kita-Plätze geben, damit jede Familie, die das will, auch einen Platz findet. Das Land gibt den Städten die Garantie: Jeder notwendige Kita-Platz wird bewilligt und finanziert.

3. Das Land finanziert ein zweites kostenloses Kita-Jahr (mit ca. 200 Millionen Euro). Das heißt: Ab nächstem Sommer sind die letzten beiden Kita-Jahre vor der Einschulung kostenlos. 

Familienminister Stamp will auch dafür sorgen, dass die Kitas morgens, abends und am Wochenende länger geöffnet haben - zum Beispiel für Alleinerziehende, die in Schichten arbeiten. Außerdem die schwarz-gelbe Landesregierung die Ausbildung zum Erzieherin oder zum Erzieher mit dem Geld attraktiver machen, weil es im Moment auch in den Kitas einen großen Fachkräftemangel gibt.

Gegner des Gesetzes sammeln 80.000 Unterschriften

Trotz dieses Pakets gehen die Proteste weiter. Ein Aktionsbündnis überreichte gestern vor dem Landtag 80.000 Unterschriften von Erzieherinnen und Erziehern. Im Kern sagen die Gegner des Gesetzes, dass die Kitas viel mehr Personal benötigen, als bisher vorgesehen. Das Protest-Bündnis kritisiert außerdem die geplante Flexibilisierung der Öffnungszeiten für Kitas. Sie gingen nur auf Kosten der Kinder und der Beschäftigten, heißt es.

Text: José Narciandi

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