Leichenfund auf Schulhof in Recklinghausen: Prozessauftakt

Nach dem Leichenfund auf einem Recklinghäuser Schulhof startet am Freitag (10. November) der Prozess. Ein 18-Jähriger ist wegen Mordes angeklagt.

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Junge Frau auf Schulhof in Recklinghausen ermordet

Weil er seine 19 Jahre alte Bekannte erdrosselt haben soll, steht ein 17-Jähriger seit Freitag vor Gericht. Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier. Auslöser war laut Anklage ein Streit um Schulden. Der Prozess am Bochumer Landgericht findet komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Grundschüler der Marienschule in Recklinghausen entdeckten die Leiche der jungen Frau auf ihrem Schulhof. Der kroatische Angeklagte soll seine Bekannte in der Nacht auf den 22. Mai dieses Jahres erdrosselt haben. Der 17-Jährige war nach der Auswertung von Spuren und mit Hilfe von Daten aus Handy-Funkzellen schon am Tag nach der Tat festgenommen worden. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Mord auf Recklinghäuser Schulhof: Tatmotiv offenbar 200 Euro Schulden

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 17-Jährige gegen halb eins in der Nacht mit dem späteren Opfer auf dem Schulhof getroffen hat. Er soll sich bereits im Herbst vergangenen Jahres 200 Euro von seiner Bekannten geliehen haben. Um das Geld nicht zurückgeben zu müssen, soll er laut Anklage beschlossen haben, seine Bekannte zu töten. Bei der Auseinandersetzung soll er die 19-Jährige zunächst zu Boden gebracht haben. Anschließend soll er ihr ein Kleidungsstück oder einen ähnlichen Gegenstand gegen den Hals gedrückt haben - bis die 19-Jährige nicht mehr geatmet hat. In der Anklage ist von komprimierender Gewalt gegen den Hals die Rede. Kinder der Grundschule hatten die Leiche vor Schulbeginn entdeckt. Daraufhin waren Polizei und Rettungskräfte alarmiert worden. Ein Notarzt hatte jedoch nur noch den Tod der jungen Frau feststellen können. Unterricht fand an diesem Tag nicht mehr statt. Die Kinder waren von Seelsorgern betreut worden. Weil der Angeklagte zur Tatzeit minderjährig war, wird er nach Jugendstrafrecht verurteilt. Das heißt, dass er maximal 10 Jahre ins Gefängnis muss. Das Urteil soll es im Januar geben.

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