Marl: Gymnasium im Loekamp experimentiert im Weltraum

Sie wollen hoch hinaus, Schüler der Klassen 5 bis 8 vom Gymnasium im Loekamp in Marl: Sie planen eine Reise in den Weltraum.

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Forschungsballon in Marl steigt 40 Kilometer hoch

Schüler des Gymnasiums im Loekamp in Marl starten ein besonderes naturwissenschaftliches Projekt - "GiL goes to Space". Am Donnerstag, den 26. Oktober, wollen sie einen Forschungsballon 40 Kilometer hoch in die Stratosphäre steigen lassen - Durchmesser etwa sechs Meter, Gewicht vier Kilo. Denn am Ballon wird eine Sonde mit Equipment hängen. Zum einen wird ein Datenlogger dabei sein, der etwa Geschwindigkeit, Höhe, Temperatur und Luftdruck misst. Darüber hinaus gehen Reagenzgläser mit speziellen Proben mit auf die Reise, um zu schauen wie Sie auf die enorme Höhe reagieren - zum Beispiel Cola. Und zwei Kameras sollen die Reise außerdem festhalten. Das Projekt wird gerade unter der Anleitung von Lehrern von Schülern der 5. bis zur 8. Klasse vorbereitet. Sie haben zum Beispiel die Sonde aus Styropor selbst entworfen und angefertigt. Andere haben sich zum Beispiel mit den Proben für die Reagenzgläser oder mit dem GPS-Ortungssystem beschäftigt.

Ballon soll rund um Marl gesucht werden

Der Ballon wird eine Maximalhöhe von 40 Kilometern erreichen. Deswegen musste ein Antrag bei der Luftfahrtbehörde gestellt werden. Mit zunehmender Höhe wird der Ballon immer größer werden und am Ende nach ungefähr drei Stunden platzen. Die Landung wird mithilfe eines Fallschirms vollzogen - in einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern irgendwo rund um Marl. Ein GPS-Gerät soll sicherstellen, dass die Sonde dann auch gefunden wird. Zusätzlich wird auch ein Suchhund zum Einsatz kommen. Die Idee für das Projekt hatte der pensionierte Lehrer Wilhelm Wlos:

"Wir hoffen, dass wir den 26. Oktober als Starttermin halten können. Bei schlechten Wetter haben wir als Ausweichtermin den 2. November angesetzt."
Schüler der 5. bis 8. Klasse arbeiten freiwillig an dem Forschungsprojekt mit © Radio Vest
Schüler der 5. bis 8. Klasse arbeiten freiwillig an dem Forschungsprojekt mit
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Weiteres Highlight: Marler Schüler stellen Funkkontakt mit Astronauten der ISS her

Darüber hinaus will eine andere Projektgruppe am Gymnasium im Loekamp in der ersten Dezemberwoche live mit Astronauten der ISS reden, die sich gleichzeitig in 400 Kilometern Höhe über der Erde befinden. Möglich wird das mit dem ARISS-Projekt, das solche Funkkontakte für Schüler anbietet und für das sich die Schule beworben hatte. Informatik-Lehrer Lutz Henning ist selbst Amateurfunker und hatte den Kontakt hergestellt:

"Die ISS mit 28.000 km/h unterwegs, sodass die Schüler acht Minuten lang Zeit haben, Fragen zu stellen."

Eine lokale Amateurfunkgruppe in Eutin (Schleswig-Holstein) verfügt über die nötige Funktechnik. So können Schüler aus Eutin über Funk den Kontakt aufnehmen, die Marler Schüler werden per Telefon dazugeschaltet. Und Fragen haben sie sich schon überlegt: Etwa ob die Schwerelosigkeit nicht irgendwann nervt, oder wie das mit der Toilette da oben funktioniert.

Inka (l.) und Charlotte haben sich schon Fragen an die Astronauten überlegt. Zum Beispiel, ob ihnen die Schwerelosigkeit auch manchmal auf die Nerven geht und ob sich dadurch die Stimme verändert. © Radio Vest
Inka (l.) und Charlotte haben sich schon Fragen an die Astronauten überlegt. Zum Beispiel, ob ihnen die Schwerelosigkeit auch manchmal auf die Nerven geht und ob sich dadurch die Stimme verändert.
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