Mehr Schutz für jüdische Einrichtungen im Kreis Recklinghausen

Nach dem Groß-Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der israelische Regierungschef Netanjahu den Beginn eines langen Krieges angekündigt. Auch bei uns im Kreis Recklinghausen reagiert man auf die Gewalt im Nahen Osten.

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Städte im Kreis Recklinghausen sorgen sich um Menschen in israelischen Partnerstädten

Seit dem Wochenende greifen Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Hamas massiv Ziele in Israel an und nehmen Geiseln. Israel hat daraufhin den Kriegszustand erklärt. Inzwischen gibt es auf beiden Seiten hunderte Tote. Auch die Städte bei uns aus dem Kreis Recklinghausen beobachten das Ganze mit Sorge. Mit vielen Städten in Israel haben sie seit Jahren Partnerschaften. Recklinghausen zum Beispiel hat starke Verbindungen zu Akko. Das Besondere gerade an dieser Stadt ist, dass dort seit langem schon Muslime, Juden und Christen friedlich zusammen leben, schreibt Bürgermeister Tesche auf seiner Facebookseite. Er sei daher fassungslos über die Eskalation der Gewalt.

Mehrere Schüler aus Dortmund zum Austausch in Israel

Auch Dorsten verurteilt die Großangriffe der Hamas, sie ist mit der israelischen Stadt Hodhasharon befreundet. Bürgermeister Stockhoff spricht in seinem Facebook-Post auch noch ein anderes Thema an: Den Jubel, den es teilweise hier in Deutschland über die Hamas-Angriffe gab.

"Wer hier in Deutschland versucht, diesen Hass, Terror und Tod durch die Hamas zu rechtfertigen, der gibt dadurch zu erkennen, dass er den Artikel 1 unserer Grundgesetzes nicht verstanden hat."

Außerdem hat Marl eine Partnerschaft mit Herzliya, das ganz in der Nähe von Israels Hauptstadt Tel-Aviv liegt. Mit Sorge blickt auch unsere Nachbarstadt Dortmund nach Israel. Allerdings aus einer anderen Sicht. Mehrere Schüler aus Dortmund sind aktuell für einen Austausch rund um Tel Aviv. Sie sollen so schnell wie möglich evakuiert werden. Eigentlich sollte das bereits am Sonntag geschehen. Der Flug wurde dann aber abgesagt.

Polizeipräsenz vor jüdischen Einrichtungen im Kreis Recklinghausen erhöht

Unterdessen hat die Polizei im Kreis Recklinghausen ihren Streifen vor jüdischen Einrichtungen verstärkt - vor der Synagoge in Recklinghausen und dem jüdischen Museum in Dorsten. So soll die Sicherheit der jüdischen Gemeinde gewährleistet werden. Solidaritäts-Kundgebungen wie in anderen Städten NRWs wurden im Kreis Recklinghausen bisher aber noch nicht angekündigt, so eine Polizeisprecherin. Am Sonntag hatten sich in Düsseldorf rund 500 Menschen vor dem Landtag versammelt, um sich an die Seite Israels zu stellen. In Köln waren es rund 300 Menschen. Auch am Montag soll es landesweit weitere Demos und Mahnwachen geben.


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