Missbrauchsprozess: Angeklagter Recklinghäuser schweigt

Unter großem Medieninteresse hat in Bochum der spektakuläre Missbrauchsprozess gegen einen Mann aus Recklinghausen begonnen.

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Der 45-Jährige soll den anfangs 13-jährigen Marvin aus Duisburg zweieinhalb Jahre lang in seiner Wohnung versteckt und mindestens 475 Mal missbraucht haben. Zum Prozessauftakt wollte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen äußern.

Auch die Mutter des Jungen ist am ersten Verhandlungstag im Gericht erschienen. Nach Angaben ihrer Anwältin Marie Lingnau ist die Situation für sie extrem belastend – genau wie für ihren Sohn. Der heute 16-Jährige versuche seit seiner Befreiung im Dezember 2019 langsam wieder in den Alltag zurückzukehren. Zur Schule könne er aber noch nicht. Dazu sei er nicht in der Lage. Auf die Frage, warum er nicht aus der Wohnung des Angeklagten geflohen ist, sagte die Anwältin: Der Junge sei ja erst 13 gewesen, als er in die Fänge eines sehr manipulativen Mannes geraten sei. Der Teenager selbst soll später unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen werden. 

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