Moscheen in Recklinghausen und Castrop-Rauxel erhalten Ekel-Post

Die islamischen Gemeinden in Recklinghausen-Süd und Castrop-Rauxel haben am Freitag (27.10.) einen Umschlag erhalten. Der Inhalt war besonders widerlich.

© Stadt Recklinghausen

Fäkalien, ein verbrannter Koran und Schweinefleisch liegen im Briefkasten der Recklinghäuser Moschee

Die DITIB-Moschee an der König-Ludwig-Straße in Recklinghausen und eine Moschee in Castrop-Rauxel haben am Samstag (28.10.) einen Umschlag mit einem abscheulichen Inhalt erhalten. In der Ekel-Post waren ein verbrannter Koran, Schweinefleisch und Fäkalien. Außerdem gab es ein kurzes Schreiben dazu, das u.a. diese Worte enthielt: “Der verfluchte Koran, wo er hingehört, in den Dreck!”. Die Polizei und der Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Es wurden Anzeigen wegen Volksverhetzung geschrieben. Wer hinter den Briefen steckt, ist aktuell unklar. Ob die Vorfälle mit dem Gaza-Krieg zusammenhängen, ist ebenfalls unbekannt. Die Ermittler suchen nach Zeugen, die an den Moscheen etwas Verdächtiges beobachtet haben. Hinweise werden unter 0800 / 236 111 entgegen genommen.

Bürgermeister von Recklinghausen ist entsetzt über diese Aktion

Wer dafür verantwortlich ist, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zu dem Vorfall hat auch Bürgermeister Christoph Tesche Stellung genommen:

"Unsere Stadt steht für Toleranz und den Zusammenhalt aller Religionen. Seit Jahren dokumentieren dies deren Vertreterinnen und Vertreter durch einen intensiven interreligiösen Dialog, zu dem auch regelmäßige, gemeinsame Veranstaltungen gehören. Die abscheuliche Attacke auf die DITIB-Gemeinde verurteile ich auf schärfste und bekunde auch öffentlich unsere Solidarität mit den Mitgliedern des Moscheevereins an der König-Ludwig-Straße. Mit großer Sorge beobachte ich schon länger, dass extreme Kräfte versuchen, die Stimmung vor dem Hintergrund internationaler Konflikte in unserem Land anzuheizen. Wir alle sind aufgerufen, mit Besonnenheit und klarer Haltung dafür zu sorgen, dass ihnen das nicht gelingt. Unsere Botschaft ist klar: Islamfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Intoleranz haben in Recklinghausen keinen Platz. Dafür stehen das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Recklinghausen und ich als Bürgermeister seit Jahren ein. Wir werden das auch künftig mit Entschlossenheit und breiter Unterstützung aus der Stadtgesellschaft tun."

Auch Bundestagsabgeordneter zeigt Solidarität mit betroffenen Moscheen im Kreis Recklinghausen

Vertreterinnen und Vertreter der Stadt und des Integrationsrates haben gestern gemeinsam ihre Solidarität vor der Moschee in Recklinghausen gezeigt. Mit dabei war auch der Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe: Er wies darauf hin, dass man solche Angriffe ernst nehmen sollte und diese nicht nur der Religion, sondern auch den Menschen gelten. An Schwabes Seite standen Vertreter der Mevalana-Gemeinde aus Castrop-Rauxel - auch sie hatten einen identischen Brief erhalten. Auch andere Moscheegemeinden aber auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen zeigten sich darüber hinaus entsetzt von dem Vorfall.

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