Neue Erkenntnisse zu Massenschlägerei in Castrop-Rauxel

Wegen einer Massenschlägerei mit etwa 50 Beteiligten wurde die Polizei am frühen Donnerstagabend in den Castroper Stadtteil Habinghorst gerufen. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse von Polizei und NRW-Innenministerium.

Massenschlägerei in Castrop-Rauxel
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Wilde Schlägerei in Castrop-Rauxel

Der Streit mit rund 50 Beteiligten soll am Donnerstagabend in einer Discounter-Filiale am Wartburgplatz eskaliert sein. Zeugen sollen zunächst von Macheten und Knüppeln gesprochen haben, die bei dem Tumult zum Einsatz kamen. Der Hintergrund des Streits ist noch unklar. Die Polizei war mit einer Hundertschaft vor Ort. Beim Eintreffen der Polizei sollen zahlreiche Beteiligte der Massenschlägerei weggelaufen sein. Um flüchtige Personen aufzuspüren, sei auch ein Hubschrauber im Einsatz gewesen.

NRW-Innenminister Herbert Reul mit klaren Worten zu Schlägerei in Habinghorst

Nach Informationen der Polizei wurden mindestens sieben Personen verletzt. Eine Person sei lebensgefährlich verletzt, zwei schwer und vier Personen leicht verletzt. NRW-Innenminister Herbert Reul konnte am Freitag bereits Entwarnung geben: Der 23-Jähriger Syrer sei außer Lebensgefahr. Außerdem sei die Identität der meisten Teilnehmer festgestellt:

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Herbert Reul (NRW-Innenminister) äußerte Unverständnis zur Massenschlägerei in Castrop-Rauxel©
Herbert Reul (NRW-Innenminister) äußerte Unverständnis zur Massenschlägerei in Castrop-Rauxel
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Reul bezeichnete das Ganze wörtlich als einen nicht zu akzteptierenden Tatbestand und ungeheuren Vorgang und er lobte ausdrücklich die Polizei. Inzwischen habe die Kreispolizei eine Mordkommission eingerichtet. Bei der Schlägerei an der Wartburgstraße waren laut Reul zwei Gruppen unter anderem mit Dachlatten aufeinander losgegangen.

Polizeipräsidentin des Kreises Recklinghausen ist schockiert

Auch Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen hat sich nach den Vorfällen in Castrop-Rauxel geäußert: Sie bestätigte die Einrichtung einer 19-köpfigen Mordkommission. Die Ermittlungen in diesem komplexen Fall hätten für sie höchste Priorität. Sie bedankte sich für den Einsatz der Polizisten vor Ort: "Eine derartige Einsatzlage ist eine große Herausforderung."

Polizeipräsidentin Zurhausen dankte den Einsatzkräften© Polizei Recklinghausen
Polizeipräsidentin Zurhausen dankte den Einsatzkräften
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Die Massenschlägerei in Habinghorst wird laut Zurhausen nicht ohne Konsequenzen bleiben:

"Ich finde es erschreckend, dass Personen der Meinung sind, sie könnten Meinungsverschiedenheiten mit Gewalt austragen. Das Ausmaß und die Dimension haben mich erschüttert. Neben den strafrechtlichen Ermittlungen ist für mich eines wichtig: Wir müssen Präsenz zeigen. Deshalb gibt es verstärkte polizeiliche Maßnahmen im Stadtgebiet, z. B. zusätzliche Einsatzkräfte an bestimmten Orten".

Castroper Stadtteil Habinghorst immer wieder im Fokus von Einsätzen

Erst vor kurzem waren in Castrop-Rauxel und Dorsten Gruppen aneinandergeraten, die Polizei musste schlichten. Anfang des Jahres war eine Spezialeinheit im Castroper Stadtteil Habinghorst im Einsatz und hat zwei Brüder festgenommen, die unter Terrorverdacht standen.

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