Neue Kampagne gegen Messergewalt im Kreis Recklinghausen

Die Polizei im Kreis Recklinghausen kämpft weiter gegen die zunehmende Messergewalt. Jetzt will sie mit einer neuen Kampagne auf das Thema aufmerksam machen.

Polizeipräsidentin Zurhausen setzt sich mit ihren Kollegen gegen zunehmende Messergewalt ein.
© Polizei Kreis Recklinghausen

Immer mehr Menschen haben Messer in der Tasche

Seit längerem steigen die Zahlen zu mitgeführten Messern und Messerdelikten - landesweit, aber auch im Kreis Recklinghausen. Erst am Wochenende ist zum Beispiel in Dorsten ein Mann mit einem Messer auf einen 26-Jährigen losgegangen. Deshalb kämpft die Polizei mit verschiedenen Aktionen dagegen an. Hintergrund: Es gibt immer mehr Messerstechereien und es haben auch immer mehr Menschen ein Messer in der Tasche - vor allem junge Männer. Die meisten sagen zum Schutz, doch im Streit wird es häufig dann doch schnell gezückt und zugestochen.

Polizei im Kreis Recklinghausen verteilt "Besser ohne Messer"-Plakate

Deshalb lautet der Appell der Polizei: "Besser ohne Messer!". Entsprechende Plakate und Flyer werden seit dieser Woche vor allem an Schulen, Flüchtlingsunterkünften und Ausländerämtern im Kreis Recklinghausen verteilt. "Es geht darum, zum Umdenken anzuregen", sagt unsere Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. "Es braucht kein Messer, um sich auf den Straßen sicher zu fühlen." Die Plakatkampagne ist ein Punkt des 10-Punkte-Plans vom NRW-Innenministerium, der im August vorgestellt wurde. Da geht es auch um Waffentrageverbote für Intensivtäter und mehr mobile Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen.

Messerdelikte in NRW im letzten Jahr um fast 50 Prozent gestiegen

Laut NRW-Innenministerium sind die Delikte mit Messern im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent gestiegen. Studien und Auswertungen der Polizei haben ergeben, dass sich Täter und Opfer in den meisten Fällen kennen. Etwa die Hälfte der Verdächtigen ist unter 21 Jahre alt und hat keinen deutschen Pass. Wer absichtlich zusticht, gegen den wird mindestens wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. In so einem Fall ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren zu rechnen.

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