Neuer VRR-Bericht: So viele Schwarzfahrer wie noch nie

In NRW fahren immer mehr Menschen mit der Bahn, die kein gültiges Ticket bei sich haben. Bahnfahren an sich ist dafür sicherer geworden. Das zeigt der neue VRR-Sicherheitsbericht.

Zahl der Schwarzfahrer in NRW auf Höchststand

In NRW fahren immer mehr Menschen schwarz mit der Bahn. Das steht im neuen Sicherheitsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Die Zahlen haben sogar einen neuen Höchststand erreicht. Im letzten Jahr waren es fast 12.900 Fälle, in denen Fahrgäste ohne gültiges Ticket erwischt wurden. Das sind 3.500 mehr als das Jahr davor. Allerdings handelt es sich dabei nur um die Fälle, die angezeigt wurden. Die Dunkelziffer dürfte dementsprechend noch viel höher sein.

Schwarzfahren muss laut VRR eine Straftat bleiben

Den Verkehrsunternehmen sind durch das Schwarzfahren Einnahmen in Millionenhöhe verloren gegangen. Es sei also wichtig, dass man weiter in Kontrollen investiert, sagt ein VRR-Sprecher. Außerdem dürfe Schwarzfahren nicht straffrei werden, wie es anscheinend derzeit diskutiert wird. Sonst würde man das Problem überhaupt nicht in den Griff bekommen. 

"Eine Herabstufung zur Ordnungswidrigkeit wäre eine Einladung zu noch intensiverem Missbrauch. Für Menschen, die permanent Bus und Bahn ohne ein gültiges Ticket nutzen, muss es empfindlich abschreckende Konsequenzen geben.“ (VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke)

Bahnmitarbeiter weiter Ziel von Angreifern

Ein weiteres Problem bleiben die Angriffe auf das Zugpersonal. Auch hier habe es im letzten Jahr wieder viele Fälle gegeben, heißt es in dem Bericht. Zwar gebe es dazu noch keine eigene erfasste Kategorie, spielte aber bei allen Verkehrsunternehmen eine große Rolle. Die Sicherheit der Mitarbeiter müsse unbedingt gewährleistet werden, so Wittke. Davon hänge schließlich auch die Attraktivität des Berufs ab.

Mehr Sicherheit beim Bahnfahren in NRW

Generell ist Bahnfahren in NRW im letzten Jahr aber sicherer geworden. Es wurden über 600 Vorfälle weniger gemeldet als 2022. Vor allem im Bereich Vandalismus, aggressivem Betteln und Hausfriedensbruch gab es starke Rückgänge der Zahlen. Das liege zum Beispiel am Einsatz von NRW-Sicherheitsteams, die seit einiger Zeit an Bahnhöfen und in Zügen unterstützen. Auch der Ausbau der Videoüberwachung in Bahnen und an Bahnhöfen habe einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit geleistet, sagte Wittke. In diesem Jahr sei an 40 kleineren Bahnhöfen in NRW Videoüberwachung eingeführt worden, bis zum Jahresende sollen 58 weitere folgen. 

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