Polizei im Kreis Recklinghausen: Anstieg rechter Straftaten

Rechtsextreme Straftaten werden auch im Kreis Recklinghausen immer mehr. Die Polizei spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung.

Symbolbild: Rechtsradikale
© Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Rechtsextreme Straftaten 2024 im Kreis Recklinghausen fast verdoppelt

Auch hier bei uns im Kreis Recklinghausen haben immer mehr Straftaten einen rechtsextremen Hintergrund. Wie uns die Polizei auf Nachfrage sagte, haben sich die Zahlen im letzten Jahr fast verdoppelt. Insgesamt waren es rund 300 Fälle, 2023 wurden 159 Taten gezählt. Den größten Anteil machen Propaganda-Delikte aus. Also wenn zum Beispiel Symbole verbotener Organisationen benutzt und verbreitet werden. Diese Propaganda wird vor allem in den sozialen Medien geteilt, um junge Menschen zu erreichen. Außerdem stacheln Verdächtige immer öfter zum Hass gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen an.

Taten müssen weiter konsequent verfolgt werden

Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen nannte die Entwicklung besorgniserregend.

Wir beobachten eine zunehmende Verbreitung rechtsextremen Gedankenguts, sowohl im öffentlichen Raum als auch in sozialen Netzwerken. Hassbotschaften und rechte Symbole werden offenbar gezielt platziert, um Angst zu schüren. Wir werden nicht zulassen, dass Hass und Hetze unsere Gesellschaft vergiften.“ 

Zurhausen kündigte an, rechtsextreme Straftaten weiter konsequent zu verfolgen. Auch auf Präventionsmaßnahmen werde die Polizei weiter setzen. Nur gemeinsam könne man rechtsextremen Tendenzen entgegenwirken.

Anstieg rechtsextremer Straftaten auch landesweit erkennbar

Auch landesweit waren die Zahlen rechtsmotivierter Straftaten explodiert. Das zeigte das sogenannte erste "Lagebild Rechtsextremismus", das NRW-Innenminister Reul letzte Woche vorgestellt hat. Demnach stiegen die Fälle um fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an - auf 5.640 Taten. Fast 80 Prozent davon waren ebenfalls Propaganda-Delikte. Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewalttaten stieg um 33 Prozent auf 154 Fälle. Am Donnerstag (27.3.) gibt es dazu im Landtag eine aktuelle Stunde.

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