Polizei: Mehr Kriminalität im Kreis Recklinghausen

Die Polizei im Kreis Recklinghausen hat am Mittwoch ihren Kriminalitätsbericht für das Jahr 2023 vorgestellt. Demnach ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr gestiegen. Immer mehr Täter stechen dabei mit dem Messer zu.  

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Täter stechen im Kreis Recklinghausen immer öfter mit dem Messer zu

Die Polizei hat am 03.04. Bekannt gegeben, wie viele Straftaten es im Jahr 2023 im Kreis Recklinghausen plus Bottrop gegeben hat. 54.572 Taten wurden registriert, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Auffällig ist, dass immer mehr Täter ein Messer in der Tasche haben und offenbar auch nicht davor zurückschrecken, damit zuzustechen. 310-mal war das im Jahr 2023 der Fall, das sind 124 Fälle mehr als im Jahr davor. Bei den Tätern handelte es sich oft noch um Kinder oder Jugendliche. Dazu Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen:

“Ein harmloser Streit kann durch ein Messer so eskalieren, dass er tödlich endet. Das muss in den Köpfen der Menschen ankommen. Ein Messer gehört nicht in die Hosentasche wie ein Schlüssel oder ein Handy! Bereits das Führen eines Messers in der Öffentlichkeit kann eine Straftat oder eine Ordnungswidrigkeit sein.” 

Fast jede dritte Straftat im Kreis Recklinghausen wird von einem Ausländer begangen

Fast jede dritte Straftat wird im Kreis Recklinghausen von einem nichtdeutschen Tatverdächtigen begangen. Der prozentuale Anteil liegt bei 32,5 Prozent. Ein großer Teil davon sind junge Männer. Traumatisierungen, andere Wertevorstellungen und fehlende Wertevermittlung seien Faktoren, die für eine Straffälligkeit Ursachen setzen könnten. Zurhausen zu dieser Problematik: 

"Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Verpflichtung. An dieser Aufgabe müssen sich alle beteiligen. Wir kommen oft zum Einsatz, wenn Integration gescheitert ist." 
Der Leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler und Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen haben am Mittwoch den Kriminalitätsbericht 2023 für den Kreis Recklinghausen vorgestellt. © Polizei Recklinghausen
Der Leitende Kriminaldirektor Jürgen Häusler und Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen haben am Mittwoch den Kriminalitätsbericht 2023 für den Kreis Recklinghausen vorgestellt.
© Polizei Recklinghausen

Wieder mehr Wohnungseinbrüche im Kreis Recklinghausen

Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im Kreis Recklinghausen wieder nach oben gegangen. Damit liegt das Vest im landesweiten Trend. Laut Zurhausen würden häufig reisende Täter aus ärmeren Ländern dahinterstecken. Auch Inflation und Wirtschaftskrise könnten dahinterstecken, das sei allerdings keine Entschuldigung. Neben dem Schaden durch den Einbruch und fehlenden Wertgegenständen würden Einbrüche laut Zurhausen oft auch psychische Schäden hinterlassen: “Da war ein Fremder in meiner Wohnung - an meinen Sachen. Das hinterlässt bei vielen Geschädigten ein Trauma, das häufig lange, manchmal jahrelang anhält.” 

Zahl der Tötungsdelikte und Taschendiebstähle im Kreis Recklinghausen gesunken

Es gibt aber auch positive Entwicklungen im Kriminalitätsbericht 2023: Die Zahl der Tötungsdelikte ist gesunken. Im vergangenen Jahr sind im Kreis Recklinghausen 16 Menschen getötet worden, im Jahr davor waren es 20. In 14 von 16 Fällen konnte die Polizei die Täter ermitteln. Ebenfalls positiv: Es gab 2023 180 Taschendiebstähle weniger als im Vorjahr.  

Hier könnt ihr euch den ganzen Kriminalitätsbericht für den Kreis Recklinghausen anschauen.

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