Recht im Radio: Hecke schneiden – Rechtliche Aspekte und Tipps

Das regelmäßige Schneiden von Hecken ist für viele Gartenbesitzer ein unverzichtbarer Bestandteil der Gartenpflege. Doch welche rechtlichen Aspekte sind dabei zu beachten? Radio-Rechtsanwalt Maximilian Stahm hat wichtige Tipps zum Thema Hecke schneiden aus rechtlicher Sicht.

Symbolbild: Hecke schneiden.
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Wann darf die Hecke nicht geschnitten werden?

Während der üblichen Brutperiode ist es nicht erlaubt, Hecken komplett zurückzuschneiden oder zu roden. Es herrscht ein weit verbreiteter Irrglaube, dass jegliche Eingriffe untersagt sind. Tatsächlich ist jedoch ein behutsamer Rückschnitt, auch bekannt als Formschnitt, erlaubt. Dies sollte am besten mit einer Hand- oder Akku-Heckenschere durchgeführt werden und nicht mit einer motorisierten Schere. Dabei ist es jedoch stets erforderlich, Rücksicht auf Tiere zu nehmen, die möglicherweise in der Hecke brüten, betont Rechtsanwalt Maximilian Stahm.

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Wann ist der richtige Zeitpunkt für das Schneiden von Hecken und Bäumen?

Diese Maßnahmen sind während der Wintermonate gestattet. Zwischen November und Februar gibt es keine Einschränkungen. In dieser Zeit ist es sogar möglich, Hecken vollständig zu entfernen. Maximilian Stahm betont erneut, dass diese Vorschriften nicht ausschließlich für Hecken gelten, sondern auch für das Zurückschneiden von Bäumen während der Sommermonate.

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Welchen Zweck verfolgen solche Beschränkungen?

Diese Zeit umfasst jene Monate, in denen Vögel ihre Nester bauen und brüten. Ein drastischer Baumschnitt könnte die brütenden Elterntiere erschrecken und das Überleben der im Nest verbleibenden Jungtiere gefährden. Aus diesem Grund sollte lediglich ein behutsamer Rückschnitt durchgeführt werden, um das Risiko zu minimieren.

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Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn ich die Vorschriften nicht beachte?

Wer sich nicht an die Regeln hält, kann mit einer Geldbuße geahndet werden. Die Höhe dieser Geldstrafe variiert je nach Bundesland. In Nordrhein-Westfalen beginnt sie bei 40 Euro. Bei Hecken, die bis zu 10 Meter lang sind, kann die Strafe bis zu 750 Euro betragen. Wenn jemand als Hausbesitzer mehrere hundert Meter Hecke hat, könnte die Strafe sogar schnell auf bis zu 10.000 Euro ansteigen.

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