Straftaten an NRW-Schulen deutlich gestiegen

Es ist eine alarmierende Bilanz, die da von der Polizei kommt. Sie muss immer häufiger zu Einsätzen an unsere Schulen in NRW ausrücken, denn es werden dort immer mehr Straftaten gemeldet.

Ein Einsatzwagen der Polizei (Symbolbild). 
Bei Verwendung in Social Media muss die Bildquelle am Bild genannt werden; bei Verwendung als Nachrichtenbild spielt das System diese automatisch mit aus.
© abr68/Fotolia.com

Fast 20 Prozent mehr Straftaten an NRW-Schulen

An unseren Schulen in NRW werden immer mehr Straftaten gezählt. Im letzten Jahr sind die Zahlen um fast 20 Prozent im Vergleich zu 2019 gestiegen, berichtet das Innenministerium auf eine Anfrage im Landtag. In absoluten Zahlen waren es 24.500 Fälle. Bei gravierenden Fällen wie Körperverletzung, Bedrohung oder Raub ist der Anstieg sogar noch deutlicher - da gab's ein Plus von 50 Prozent.

Straftaten passieren auch oft nach der Schule

Andere Delikte sind dagegen nur leicht gestiegen oder sogar gesunken. So gab es zum Beispiel nur etwas mehr Sachbeschädigungen (+13 Prozent) und Rauschgiftdelikte (+2 Prozent). Diebstähle wurden weniger angezeigt (-3 Prozent). Die Statistik bezieht sich generell auf den "Tatort Schule". Das heißt aber nicht unbedingt, dass die Taten auch während der Unterrichtszeit passieren, sondern oft auch danach auf dem Schulhof - zum Beispiel abends oder am Wochenende.

Landesweiter Trend bestätigt sich auch für den Kreis Recklinghausen

Nicht nur landesweit, auch bei uns im Kreis Recklinghausen muss die Polizei immer öfter zu Schulen ausrücken, weil dort Straftaten passieren. Letztes Jahr sind der Polizei 972 Fälle gemeldet worden, hat uns eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitgeteilt. Im Vergleich zum Jahr 2019 – also der Vor-Corona-Zeit – sind das fast 200 mehr. Am häufigsten gab es an unseren Schulen im Kreis Diebstähle – gefolgt von Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.

NRW-Innenminister Reul besorgt über Anstieg von Straftaten

NRW-Innenminister Reul macht sich deshalb große Sorgen und sieht die Ursachen vor allem auch in den Corona-Lockdowns. "Sowas wie gesunde Streitkultur und Kräftemessen mit Gleichaltrigen ist im Lockdown zwangsläufig auf der Strecke geblieben", sagt er. Allein könne die Polizei diese Probleme auf jeden Fall nicht in den Griff bekommen. Da seien mehr Kräfte gefragt. Das NRW-Schulministerium betonte, dass erst kürzlich ein "Notfallordner" aktualisiert worden sei. Dort können sich Schulmitarbeiter informieren, wie sie sich bei akuten Straftaten verhalten sollen und was sie tun können, um den Ganzen vorzubeugen.

skyline