Stundenlange Protest-Blockade an Schleuse Flaesheim

Klimaaktivisten besetzen Brücken an Schleuse Flaesheim

Mehrere Klimaaktivisten haben am Samstag die Schleuse Flaesheim in Haltern am See blockiert und damit den Schiffsverkehr für Stunden lahmgelegt. Manche Teilnehmer hatten die Technik am Schleusentor außer Gefecht gesetzt und sich dort festgekettet. Andere seilten sich von der Brücke ab und blockierten die Einfahrt auf dem Kanal. Auch mit Paddelbooten rückten einzelne Aktivisten an. Sie rollten Plakate aus, hielten sie hoch oder hängten sie an der Brücke auf.

Protest in Haltern gegen sogenannte "Blutkohle"

Mit der Aktion wollten sie gegen die von ihnen genannte Blutkohle protestieren. Also Kohle, die offenbar unter unmenschlichen Bedingungen in Minen in Kolumbien und Südafrika gefördert und dann nach Deutschland gebracht wird. Zum Beispiel über den Wesel-Datteln-Kanal zu den Kraftwerken in Lünen und Datteln, schreibt die Halterner Zeitung. Mehrere Schiffe mussten deshalb stundenlang auf ihre Weiterfahrt warten. Erst am frühen Abend waren die Akitivisten freiwillig abgezogen. Die Polizei war während des Protests mit etlichen Einsatzkräften vor Ort, auch ein Hubschrauber kreiste über der Schleuse. Sie ermittelt jetzt gegen die Klimaaktivisten, weil sie die Demo im Vorfeld nicht angemeldet hatten.

Protest auch gegen Polizeigewalt

Neben dem Klimaprotest gegen die "Blutkohle" wurden auch Plakate aufgehängt, die sich gegen Polizeigewalt richten. Darauf war zu lesen "Die Polizei lügt. Aufklärung und Konsequenzen für 34 Schüsse auf Bilel". Dabei handelt es sich um einen Polizeieinsatz aus Bad Salzuflen. Anfang Juni hatte die Polizei auf einen 19-jährigen Autofahrer mehr als 30 Schüsse abgefeuert. Der Mann ohne Führerschein war vor einer Polizeikontrolle geflüchtet und soll dann in einer Sackgasse mit Vollgas auf die Beamten zugerast sein, als die aus ihrem Streifenwagen ausgestiegen waren.