Tarifgespräche gescheitert: Unbefristete Streiks im ÖPNV?

Die Gewerkschaft Verdi hat die Tarifgespräche im Öffentlichen Personennahverkehr für gescheitert erklärt. Jetzt drohen auch im Kreis Recklinghausen unbefristete Streiks.

Busse der Vestischen stehen auf einem Betriebshof.
© Vestische Straßenbahnen GmbH

Verdi will Urabstimmung noch vor Ostern einleiten

Das ist auch für alle Buspendler im Kreis Recklinghausen eine Hiobsbotschaft. Die Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in NRW sind gescheitert. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, haben die Arbeitgeber in der Nacht zu Dienstag die Gespräche plötzlich für beendet erklärt.

„Wir haben in den Verhandlungen versucht, den Arbeitgebern beim Thema Belastungstage eine Brücke aus pauschalen Entlastungstagen und individueller Entlastung zu bauen. Diese Brücke haben die Arbeitgeber eingerissen und die Verhandlungen in der Nacht nach einem von zwei geplanten Verhandlungstagen für beendet erklärt." (Peter Büddicker, Verdi-Branchenexperte Busse und Bahnen)

Deshalb wird Verdi noch vor Ostern eine Urabstimmung einleiten. Damit drohen unbefristete Streiks der Bus- und Bahnfahrer. Auch die Vestische könnte davon betroffen sein.

Positionen von Verdi und ÖPNV-Arbeitgeber weiter weit auseinander

Seit Montag hatten Verdi und die Arbeitgeber im ÖPNV in Dortmund zusammengesessen und über die Bedingungen der neuen Tarifverträge gesprochen. Eigentlich sollten die Gespräche auch noch bis Dienstag laufen. Schon zu Beginn der Verhandlungen hieß es, die Positionen beider Seiten liegen nach wie vor weit auseinander. Verdi fordert unter anderem zusätzliche freie Tage, um das Personal zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Sie mahnte für die dritte Verhandlungsrunde ein Angebot der Arbeitgeber an. Der Arbeitgeberverband KAV NRW verwies in den vergangenen Wochen auf einen engen Finanzspielraum und eine deutliche Gehaltserhöhung zum 1. März, die vor längerer Zeit vereinbart worden sei. 

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