Tödlicher Streit auf Kirmes - Fahndungsfoto veröffentlicht

Ein Kirmesbesuch in Münster endete für einen Mann tödlich. Der 31-Jährige hat einen Stich ins Herz erhalten - alle Wiederbelebungsmaßnahmen waren vergeblich. Jetzt sucht die Polizei mit einem Fahndungsfoto.

Update: Tatverdächtige stellt sich

Wie die Polizei Münster gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft mitteilt, hat sich der Tatverdächtige der Polizei gestellt. Er kam mit seinem Anwalt am Mittwochvormittag zur Polizei. Die Öffentlichkeitsfahndung wurde zurückgezogen.

Unsere ursprüngliche Berichterstattung:

Tödlicher Streit auf Send in Münster

Nach dem tödlichen Streit auf einer Kirmes in Münster ist der Täter laut Polizei weiter auf der Flucht. Ein 21-Jähriger war am Samstagabend an einem Karussell mit einem 31-Jährigen in Streit geraten. Der Täter soll mit einem Messer auf sein Opfer eingestochen haben. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen starb der 31-Jährige noch vor Ort an seinen Verletzungen. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.

Täter flüchtete

«Die Obduktion des Leichnams hat ergeben, dass der 31-Jährige einen Stich ins Herz erhalten hat und aufgrund des Blutverlustes verstorben ist», erklärte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt nach einer Obduktion des Mannes am Sonntag. «Weitere Stichverletzungen wurden nicht festgestellt.»

Der Tatverdächtige war laut Staatsanwaltschaft mit einer männlichen Begleitung auf dem Volksfest Send unterwegs. Nach dem Vorfall flüchteten beide. Der Tatverdacht bezieht sich laut Staatsanwaltschaft aber nur auf eine Person, nicht auf den Begleiter. Es gebe zudem keinerlei Hinweis darauf, dass das 31-jährige Opfer «in irgendeiner Weise Streit provoziert haben könnte», sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt am Sonntag.

Haftbefehl erlassen

Nach dem tödlichen Messerangriff auf dem Münsteraner Send am Samstagabend hat die Mordkommission einen 21-jährigen Tatverdächtigen ermittelt. Zeugenhinweise führten die Ermittler auf die Spur des Mannes, der seinen Wohnort in Münster hat. Am Montagabend durchsuchten Polizeibeamte die Wohnung des dringend Tatverdächtigen. Der 21-Jährige wurde nicht angetroffen. Die Fahndung nach ihm läuft nun auf Hochtouren.

"Unsere intensiven Ermittlungen haben uns nach Zeugenhinweisen und der akribischen Untersuchung des Tatorts auf die Spur des 21-Jährigen gebracht", erläutert Kriminalhauptkommissar Frank Schneemann, Leiter der Mordkommission. Zunächst hatte es einen konkreten Hinweis auf den Begleiter des Täters gegeben. Es handelt sich um den 24-jährigen Bruder des Tatverdächtigen. Der Tatverdächtige selbst ist polizeibekannt. "Die Auswertungen der Videosequenzen, auf denen auch der Täter zu erkennen ist, bestätigten unseren Verdacht", erläuterte Schneemann. Der 21-Jährige ist unter anderem wegen des Vorwurfs der Körperverletzung in Erscheinung getreten.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster erließ ein Richter noch am Montagabend (20.3.) Haftbefehl gegen den 21-jährigen wegen des Verdachts des Mordes. Auf weiteren Antrag hat das Gericht nun auch der Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern des Tatverdächtigen zugestimmt. "Aufgrund sehr konkreter Ermittlungsansätze waren die rechtlichen Voraussetzungen für die Öffentlichkeitsfahndung zur Identifizierung des Tatverdächtigen nicht gegeben", erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. "Den Ermittlern ist es dank akribischer Arbeit sehr schnell gelungen, den Tatverdächtigen zu identifizieren. Die Öffentlichkeitsfahndung dient nun der Ermittlung des Aufenthaltsortes des Beschuldigten. Jetzt geht es darum, ihn dingfest zu machen." Im Rahmen der Fahndung sucht die Polizei auch nach dem 24-jährigen Bruder des Tatverdächtigen. "Gegen ihn wird nicht ermittelt, aber er ist ein wichtiger Zeuge des Geschehens", machte Botzenhardt deutlich.

(erstellt mit Material der dpa und Polizei Münster)

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