Trotz Mega-Streik: Leere Straßen im Kreis Recklinghausen

Nach den vielen Streiks im Öffentlichen Dienst in den letzten Wochen haben sich Verdi und die Eisenbahnergewerkschaft EVG zusammengeschlossen und für heute zu einem Superstreik aufgerufen. Die befürchteten Auswirkungen auf den Straßen hielten sich jedoch in Grenzen.

Symbolbild: Streik / ver.di
© Oliver Berg/dpa

Verkehr wird durch Streiks komplett lahmgelegt

Pendler im Kreis Recklinghausen mussten sich heute eine Alternative suchen. Die neue Woche startete mit einem Super-Streik. Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten zu einem großangelegten, bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen sind zum einen der Zugverkehr. Es wird nicht nur im Fernverkehr nichts fahren, sondern auch Regional- und S-Bahnen werden größtenteils stillstehen. Ebenfalls von den Streiks betroffen sind fast alle deutschen Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen und auch die Autobahngesellschaft.

Vestische auch wieder an Streiks beteiligt

Auch die Busfahrer der Vestischen folgten dem Verdi-Aufruf wieder und ließen die Busse in den Depots in Herten und Bottrop stehen. Es ist bereits der sechste Warnstreik bei der Vestischen innerhalb der letzten beiden Monate. Auch die Mitarbeiter aus der Leitstelle beteiligen sich an den Streiks. Ebenso fallen Anruf-Sammeltaxis und Taxi-Busse aus, hieß es in einer Mitteilung der Vestischen. Mit sämtlichen Fahrten entfallen sowohl die Mobilitätsgarantie, als auch das Pünktlichkeitsversprechen. Die Kunden-Center bleiben ebenfalls geschlossen. Erst zum Dienstbeginn am Dienstag werden die Busse wieder planmäßig fahren. Das gilt auch für die Verkehrsbetriebe in unseren Nachbarstädten - wie die DSW21, die zum Beispiel im Ostvest mit unterwegs sind.

Befürchtetes Chaos auf den Straßen im Kreis Recklinghausen blieb aus

Experten warnten im Vorfeld der Streiks vor überfüllten Straßen, da viele Pendler auf das Auto ausweichen werden. Diese Befürchtung bewahrheitete sich jedoch nicht, im Gegenteil: Die Straßen waren deutlich leerer als sonst. Im morgendlichen Berufsverkehr gab es bei uns in der Region nur einen kleineren Stau in einer Baustelle auf der A42. Auch innerorts waren spürbar weniger Autos unterwegs als sonst. Die meisten Pendler haben sich offenbar rechtzeitig Alternativen gesucht und haben sich einen Tag frei genommen oder blieben im Homeoffice.

Nächste Verhandlungsrunde im Öffentlichen Dienst startet

Mit dem Superstreik will vor allem die Gewerkschaft Verdi nochmal kräftig Druck auf die Tarifgespräche im Öffentlichen Dienst machen, die am Montag zentral in Potsdam beginnen. Verdi fordert für seine Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 500 Euro mehr - vor allem auch als Inflationsausgleich. Die Arbeitgeber hatten zuletzt fünf Prozent und eine 2.500 Euro hohe steuerfreie Einmalzahlung angeboten. Das wurde jedoch von Verdi als enttäuschend abgelehnt.


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