Warnstreiks: Keine Busse, Müllabfuhr fällt aus und Kitas zu

Die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gehen im Kreis Recklinghausen in eine weitere Runde. Am Dienstag sind fast alle Städte und die Busse der Vestischen davon betroffen. Hier ein Überblick.

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Busfahrer der Vestischen beteiligen sich an Warnstreiks

Nachdem die Tarifgespräche im Öffentlichen Dienst letzte Woche gescheitert sind, hat die Gewerkschaft Verdi zu weiteren großangelegten Warnstreiks aufgerufen. Diese treffen im Kreis Recklinghausen am Dienstag vor allem den Öffentlichen Nahverkehr. So bleiben die Busse der Vestischen den ganzen Tag über in ihren Depots. Erst zu Betriebsbeginn am Mittwoch sind die Busfahrer wieder im Einsatz. Das trifft auch auf die Kollegen der BOGESTRA und der HCR (Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel) zu. Durch die Streiks bleiben auch die Kundencenter der Vestischen geschlossen.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte für Ende der Woche bereits weitere Warnstreiks an: Auch am Freitag werden wieder den ganzen Tag keine Busse der Vestischen fahren, sagte uns ein Gewerkschaftssprecher. Details dazu hat die Vestische bislang nicht mitgeteilt.

Streiks treffen auch Müllabfuhr, Kitas und Verwaltung im Kreis RE

Daneben sind am Dienstag auch fast alle Städte im Kreis Recklinghausen von dem großangelegten Aufruf zum Ausstand betroffen. So fällt in den meisten die Müllabfuhr komplett aus oder die Tonnen werden nur eingeschränkt geleert. Auch einige städtische Kitas bleiben geschlossen oder es gibt nur eine Notbetreuung. In den Stadtverwaltungen können einige Angebote und Dienste nicht bedient werden. Wie groß die Ausfälle hier sind, ist vorab aber nur schwer zu sagen, hieß es von den meisten Stadtsprechern. Das liegt daran, dass die Mitarbeiter nicht verpflichtet sind, ihre Teilnahme am Streik anzukündigen. Hier ein Überblick über die uns bekannten Einschränkungen in den einzelnen Städten.

Recklinghausen

Bei den Kommunalen Servicebetrieben Recklinghausen (KSR) wird die vorgesehene Abfuhr der Restmüll-, Papier- und Wertstofftonnen am Dienstag, 28. Februar, voraussichtlich nicht erfolgen können. Es ist beabsichtigt, die ausgefallene Restmüllabfuhr am Mittwoch, 1. März, nachzuholen und die Leerung der Papiertonnen am Donnerstag, 2. März. Die Wertstofftonnen werden am Freitag, 3. März, geleert. Die Bürger*innen werden daher gebeten, ihre Tonnen nicht wie üblich am Dienstag an den Straßenrand zu stellen, sondern je nach Abfallart am darauffolgenden Mittwoch, Donnerstag oder Freitag. Entsprechende Hinweise werden ergänzend auch über die KSR-App sowie über die sozialen Medien erfolgen. Wichtig: Es fällt nur die geplante Müllabfuhr am Dienstag, 28. Februar, aus. Der Warnstreik hat keine Auswirkungen auf die Abfuhr der folgenden Tage.

Die Wertstoffsammelstelle bleibt ganztägig geschlossen. Die für Dienstag geplante Entsorgungstour des Umweltbrummis in den Stadtteilen Suderwich, König-Ludwig und Grullbad entfällt ersatzlos. Bürger haben ab Mittwoch, 1. März, alternativ die Möglichkeit, Schadstoffe am Umweltbrummi an der Wertstoffsammelstelle abzugeben. Die für Dienstag, 28. Februar, bestätigten Sperrmülltermine können voraussichtlich abgearbeitet werden. Die Anmeldung eines Ersatztermins ist daher nicht notwendig. Sollte sich daran etwas ändern, werden die Betroffenen zeitnah über das weitere Vorgehen informiert. Die Straßenreinigung erfolgt nur eingeschränkt.

Für die Kindertagesstätten ergeben sich folgende Auswirkungen:

  •  Agnesstraße: Notbetreuung
  • Am Bärenbach: Notbetreuung
  • Am Südpark: geschlossen
  • Bochumer Straße: Notbetreuung
  • Charlottenburger Straße: Notbetreuung
  • Dorstener Straße: Normalbetrieb
  • Ebbinghäuser Straße: geschlossen
  • Gartenstraße: Notbetreuung
  • Grullbadstraße: geschlossen
  • Hillen: Normalbetrieb
  • Hochlarmarkstraße: Normalbetrieb
  • Johannes-Werners-Straße: Notbetreuung
  • Josef-Wulff-Straße: geschlossen
  • Julius-Buchröder-Straße: geschlossen
  • Lange Wanne: Notbetreuung
  • Stenkhoffstraße: Notbetreuung
  • Marienstraße: geschlossen

Die Notbetreuung ist ein Angebot an berufstätige Eltern ohne Betreuungsalternative. Da es sich um einen Warnstreik handelt, werden Kinder noch nicht in externen Kitas untergebracht.

Das Bürgerbüro ist zu den üblichen Öffnungszeiten erreichbar. Die Ausländerbehörde ist voraussichtlich nur eingeschränkt telefonisch erreichbar. Außerdem müssen sich Bürger*innen trotz einer Terminvereinbarung auf Wartezeiten einstellen. Die Gewerbemeldestelle und das Standesamt sind ebenfalls erreichbar.

Marl

Von den Warnstreiks in Marl sind beim Zentralen Betriebshof (ZBH) die Abfallsammlung sowie die Straßenreinigung betroffen, weiterhin bleibt auch der Wertstoffhof geschlossen. Wie der ZBH mitteilt, kann es an diesem Tag zu Verzögerungen bei der Abfuhr der Abfallbehälter sämtlicher Fraktionen (Rest-, Bio- und Papierabfall) sowie des Sperrmülls kommen. Der ZBH ist bemüht, die Leerung der Abfallbehälter schnellstmöglich nachzuholen. Bürger werden gebeten, ihre Behälter am Straßenrand stehen zu lassen. Die in der Zwischenzeit zusätzlich angefallenen Restabfallmengen dürfen in verschlossenen Säcken neben der Restabfalltonne bereitgestellt werden. Weiter weist der ZBH darauf hin, dass in den Abfuhrbezirken von Freitag, 17. Februar, Montag, 20. Februar, Dienstag, 21. Februar und Mittwoch, 22. Februar Bioabfallbehälter nicht geleert wurden. Auch hier ist man bemüht, die Leerung in den nächsten Tagen zu gewährleisten. Sollte bis zum Ende des Monats keine Nachleerung erfolgt sein, werden die betroffenen Haushalte gebeten, die Biobehälter erst zur nächsten regulären Leerung wieder bereitzustellen.

Einige städtische Kindertagesstätten in Marl bleiben wegen des Warnstreiks geschlossen. Die Stadtverwaltung richtet Notgruppen zur Betreuung der Kinder ein. Eltern werden durch die jeweiligen Einrichtungsleitungen rechtzeitig informiert. In allen (not-)betreuenden Kita-Einrichtungen der Stadt ist die Mittagsverpflegung sichergestellt. Dies gilt auch für betreffende Schulen, die Mittagsverpflegung anbieten. Geschlossen bleiben HoT Hülsberg und der mobile Jugendtreff.

Haltern am See

In Haltern am See bleibt der Wertstoffhof aufgrund des Streiks und zusätzlichen Krankheitsausfällen am Dienstag geschlossen. Auch die städtische Kindertagesstätte Holtwick schließt am Dienstag ganztägig. Der Betrieb in der städtischen Kita Sythen wird nur eingeschränkt mit einer Notgruppe aufrechterhalten. Die Eltern sind in beiden Fällen bereits informiert. 

Da die Mitarbeiter nicht verpflichtet sind, ihre Teilnahme am Streik anzukündigen, kann es auch bei der Stadtverwaltung zu kurzfristigen Einschränkungen kommen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist davon auszugehen, dass der Betrieb in den meisten Bereichen normal weiterlaufen kann.

Herten

Vorrangig streiken in Herten diesmal die Mitarbeiter beim Zentralen Betriebshof Herten (ZBH). "Es kann passieren, dass die Abfallbehälter am Dienstag, den 28. Februar 2023, nur teilweise geleert werden. Die genaue Teilnehmerzahl der streikenden Mitarbeiter lässt sich kaum voraussagen", so Betriebsleiter Gregor Born. "Wir sehen jedoch bei der Abholung der Papiertonnen aktuell keine Probleme. Trotz der zu befürchtenden knappen Personaldecke wird der ZBH sich bemühen, auch die Rest- und Bioabfalltonnen zu leeren. Sollten Behälter am Dienstag nicht vollständig entleert werden, wird der ZBH die Touren in den darauffolgenden Tagen (einschließlich Samstag) nachholen. Wir sind guter Dinge, dass wir bis zum Samstag alle Touren nachgefahren haben werden, können dies jedoch nicht garantieren und bitten daher die Bevölkerung um Verständnis." Auch beim Sperrmüll kommt es zu Einschränkungen: Wer für Dienstag einen Abholtermin angemeldet hat, soll erst am Mittwochabend den Sperrmüll herausstellen, da es geplant ist, diese Sperrmüllabfuhr am Donnerstag nachzufahren.

Nach bisherigem Kenntnisstand läuft der Betrieb in der Verwaltung ansonsten aber größtenteils wie gewohnt.

Oer-Erkenschwick

In Oer-Erkenschwick bleiben durch den Streik der Baubetriebshof und die Containerstation geschlossen. Auch die Müllabfuhr ist davon betroffen. Sie wird am Dienstag nicht wie gewohnt die Mülltonnen leeren. Mitarbeiter aus der Verwaltung wollen sich wie auch in anderen Städten ebenfalls an den Warnstreiks beteiligen. Wie groß hier die Ausfälle sein werden, ist im Vorfeld nicht abschätzbar. Ein Sprecher der Stadt Oer-Erkenschwick sagte uns aber, dass man mit keinen gravierenden Problemen rechne.

Waltrop

Wie in anderen Kreisstädten gibt es auch in Waltrop durch den Streik teilweise Probleme bei der Stadtverwaltung. Dadurch ist es möglich, dass Angebote und Dienste an diesem Tag nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Zudem werden nicht alle Mülltonnen abgeholt. Unter anderem leert die Müllabfuhr im Bezirk 5 nicht die Bio- und Restmülltonnen. Die Abholung soll nachgeholt werden. Ganztägig geschlossen bleibt am Dienstag auch der Recyclinghof des V+E.

Kreis Recklinghausen

Einschränkungen durch die Streiks werden auch bei der Kreisverwaltung und in den Nebenstellen erwartet. Es ist möglich, dass die Angebote und Dienste der Kreisverwaltung an diesem Tag nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Dies betrifft auch das Straßenverkehrsamt in Marl. Da die Mitarbeiter nicht verpflichtet sind, ihre Teilnahme am Streik anzukündigen, kann es auch zu kurzfristigen Ausfällen kommen.

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