Anklage gegen fünf Polizisten nach tödlichen Schüssen auf 16-jährigen Flüchtling in Dortmund

Nachdem im Sommer 2022 ein 16-Jähriger in Dortmund erschossen wurde, hat die Polizei Recklinghausen aus Neutralitätsgründen die Ermittlungen übernommen. Jetzt geht der Fall vor Gericht.

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Fünf Polizeibeamte in Dortmund vor Gericht

Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen 16 Jahre alten Flüchtling in Dortmund beginnt am 19. Dezember der Prozess gegen fünf Polizeibeamte. Das Landgericht Dortmund hat die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen. Die Polizei Recklinghausen hatte damals aus Neutralitäts-Gründen die Ermittlungen in dem Fall übernommen.

Anklagepunkte in Dortmund

Die Anklagepunkte sind schwerwiegend: Der Schütze wird des Totschlags beschuldigt, während zwei Polizistinnen und ein Polizist wegen des unrechtmäßigen Einsatzes von Pfefferspray und Tasern angeklagt sind. Zusätzlich wird dem Dienstgruppenleiter vorgeworfen, sie zu diesem Vorgehen angestiftet zu haben. Für den Prozess sind zunächst elf Verhandlungstermine bis in den April 2024 hinein vorgesehen.

Hintergrund des Vorfalls in Dortmund

Im August 2022 sorgten tödliche Schüsse auf einen 16-jährigen Flüchtling aus dem Senegal bundesweit für Schlagzeilen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Gelände einer Jugendhilfeeinrichtung, nachdem die Polizei gerufen wurde, weil der Jugendliche mit einem Messer drohte. Trotz des Einsatzes von Pfefferspray und Tasern endete die Situation tragisch mit einem tödlichen Schuss.

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