Tödliche Polizeischüsse in Dortmund: Neue Erkenntnisse

Vor drei Monaten ist drüben in Dortmund ein 16-Jähriger von der Polizei bei einem Einsatz erschossen worden. Seitdem ermittelt die Polizei Kreis Recklinghausen zu den Hintergründen - aus Neutralitätsgründen. Und es kommen immer weitere Details ans Licht.

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Tödliche Schüssen auf 16-Jährigen fielen wohl kurz nach Tasereinsatz

Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen 16-Jährigen in Dortmund gibt es neue Erkenntnisse. Der erste Schuss aus der Maschinenpistole soll nicht mal eine Sekunde nach dem Tasereinsatz gefallen sein. Das habe die Analyse einer Tonaufnahme ergeben, heisst es in einem Bericht für den Rechtsausschuss des Landtags. Die Aufnahme war entstanden, als ein Zeuge den Notruf gerufen hatte und in der Leitung geblieben war.

Auswertung der Handys der Dortmunder Polizisten

Inzwischen sind auch die Handys der Beamten ausgewertet worden, heißt es in dem Bericht weiter. Sie waren beschlagnahmt worden, um zu prüfen, ob sich die beteiligten Polizisten für ihre Aussage eventuell abgesprochen haben. Dafür wurden aber keine Hinweise gefunden. Letztlich scheint eine Frage aber nicht zu klären zu sein: In welcher Hand der 16-Jährige das Messer hielt, mit dem er gedroht haben soll. Dazu gebe es keine belastbaren Aussagen. Nur ein einziger Zeuge sei sich sicher, dass der Jugendliche es in der rechten Hand hielt.

Was war überhaupt in Dortmund passiert?

Der Flüchtling aus dem Senegal soll im August im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung mit einem Messer gedroht haben, sich zu töten. Die Polizei versuchte ihn mit Pfefferspray und Tasern außer Gefecht zu setzen. Dann soll ein Beamter mit einer Maschinenpistole mehrmals auf ihn geschossen haben. Der 16-Jährige starb an seinen schweren Verletzungen.

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