Bottroper Apothekerskandal: 1.600 Zahlungen bewilligt

Im Bottroper Apothekerskandal bekommen Betroffene - auch aus dem Kreis - jetzt Geld. Das hat das NRW-Gesundheitsministerium bestätigt.

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Geschädigte im Bottroper Apothekerskandal konnten 5.000 Euro beantragen

Im Bottroper Apothekerskandal haben laut NRW-Gesundheitsministerium 1.807 Betroffene Anträge auf Zahlungen aus einem Landeshilfsfonds beantragt. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an den Landtag hervor. Demnach wurden bislang 1.613 Anträge bewilligt, teilweise vorläufig. Der Düsseldorfer Landtag hatte im Dezember 2022 beschlossen, den Kreis der Anspruchsberechtigten auszuweiten. Also auf Menschen, die nicht nur laut Gerichtsurteil zu den Geschädigten zählen. Sondern auch auf die, die nachweislich in der Apotheke individuell hergestellte Krebsmedikamente bekommen hatten. Der Hilfsfonds des Landes umfasst zehn Millionen Euro. Beantragt werden konnten 5000 Euro.

Urteil 2018: Zwölf Jahre Haft und lebenslanges Berufsverbot

Der Bottroper Apotheker hatte jahrelang teure Wirkstoffe für Krebsmedikamente unterdosiert und damit illegale Millionenprofite erzielt. Er war vom Landgericht Essen 2018 wegen Betrugs und Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz zu zwölf Jahren Haft und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt worden. Insgesamt ging es um mehr als 14.500 Fälle. Zuletzt war der Apotheker mit einer Verfassungsbeschwerde gescheitert. Das Bundesverfassungsgericht nahm die Klage nicht an. Die Verfassungsrichter sahen keine Grundrechtsverletzung. Der Mann hatte gegen ein Urteil des Landgerichts Essen und die Verwerfung seiner Revision durch den Bundesgerichtshof vorgehen wollen.

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