Brötchenberge im Kreis Recklinghausen: Wer steckt dahinter?
Veröffentlicht: Montag, 09.01.2023 16:45
Schon seit Monaten fragen wir uns hier im Vest: Wer macht sowas? Und vor allem - warum? Immer wieder tauchen an Straßenrändern, Kreuzungen, Waldrändern Haufen von alten Brötchen auf. Manchmal sind auch Brotscheiben oder anderes Gebäck dabei. Die Fundorte variieren - fast im gesamten Kreisgebiet hat es schon mal einen Fall von "wilder Gebäckentsorgung" gegeben. Seltsam: Keine Bäckerei im Kreis Recklinghausen weiß etwas, trotz immer neuer Sichtungen von Brötchenhaufen ist der Verursacher weiterhin unbekannt. Das ärgert vor allem Tierschützer: Trockene Brötchen eignen sich doch wunderbar als Futter. Und für Wildtiere kann die "Futterstelle" sogar gefährlich werden - wenn sie über die Straße laufen, um zu den Brötchen zu gelangen. Außerdem könnten die Tiere durch aufgeweichte Brötchen krank werden.
Brötchen tauchten unter anderem in Marl, Datteln und Oer-Erkenschwick auf
Das illegale Abkippen von Lebensmitteln in der Natur ist eine Ordnungswidrigkeit - und kann mit mehreren zehntausend Euro Strafe zu Buche schlagen. Deswegen ist den Ordnungsämtern der Städte sehr daran gelegen, den oder die Verursacher zu finden. Nur leider scheint das gar nicht einfach zu sein. Radio Vest Reporter Martin Kerkhoff hat sich schon 2022 an der B51 bei Marl auf die Spur der Brötchentäter begeben...
Gleich mehrere Fälle an der Strecke zwischen Marl und Haltern
Nicht jeder Brötchenhaufen wird gemeldet oder schafft es in die Zeitung oder ins Radio. Manche sind große Haufen, andere nur kleine Häufchen. Und deswegen dürfte die Dunkelziffer hoch sein. Straßen.NRW spricht von mittlerweile rund 70 Fällen im Kreis Recklinghausen, Gelsenkirchen und Bottrop! Auffällig ist, dass es in einigen Gebieten gleich mehrere Fundstellen gibt... Radio Vest Reporter Martin Kerkhoff konnte Anfang des Monats einen "frischen" Brötchenberg an der Straße zwischen Marl und Haltern entdecken.
Ein "normaler" Bäcker kommt als Verursacher eigentlich nicht in Frage - denn er hätte viel bessere Möglichkeiten, als alte Brötchen einfach in die Natur zu schmeißen. Das sagt auch Bäckerei-Innungsmeisterin Julia Imping aus Dorsten. Mit ihr ist Radio Vest Martin Kerkhoff dem Brötchenberg-Rätsel auf den Grund gegangen. Dabei wurde allerdings deutlich: Die weggeworfenen Brötchen stammen nicht aus industrieller Fertigung...
Erste Hinweise zu möglichen Verursachern der Brötchenberge eingegangen
Nach Ausstrahlung der Beiträge erreichten uns einige Tipps und Hinweise zu den möglichen Tätern - und Tipps, wie man ihnen auf die Schliche kommen könnte. Conny und Ronja haben vorgeschlagen, Kameras an den Orten aufzuhängen, an denen die Brötchen öfter abgeladen werden. Das wird aber vermutlich am Datenschutz scheitern. Günter hatte den Vorschlag, dass alle Bäckereien im Kreis ihre Brötchen kennzeichnen sollten. So könnte man herausfinden, woher sie stammen. Vermutlich wäre das aber zu aufwendig.
Den interessantesten Hinweis bekamen wir vor einem Hörer, der anonym bleiben möchte. Er hat früher in einer Bäckerei gearbeitet, bei der abends die Restbestände immer abgeholt wurden. Wo sie genau entsorgt werden, sei trotz Nachfrage nie verraten worden. Die Route, die der Entsorger gefahren ist, passe grob zu den Orten, an denen schon öfter Brötchenberge gefunden wurden. Wir haben den vielversprechenden Hinweis an den Kreis Recklinghausen weitergeleitet.
Helft uns, das Brötchenberg-Rätsel zu lösen!
Welche Vermutung habt ihr? Oder habt ihr einen heißen Hinweis? Ruft uns an - oder schreibt uns eine WhatsApp ins Studio: 0 8000 910 910!
Wir von Radio Vest werfen unsere Brötchen übrigens nicht in die Natur - wir bringen sie zu euch! Ins Büro, in die Werkstatt, in die Praxis. Macht jetzt mit - und holt die Brötchenbringer zu euch! Wir spendieren euch ein extra-leckeres Frühstück fürs ganze Team: Die Radio Vest Brötchenbringer
