Dorsten: Wölfin Gloria: Vorerst doch kein Abschuss

Abschuss ja oder nein? Das ist die Frage bei Problemwölfin "Gloria" und das Ganze entwickelt sich zu einem hin und her. 



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Zwischenverfügung: Gloria darf noch nicht getötet werden

Die Wölfin Gloria darf jetzt doch nicht abgeschossen werden - vorläufig. Und dagegen wird der zuständige Kreis Wesel auch nichts unternehmen. Aber der Reihe nach: Der Kreis Wesel hatte diese Woche ja eine Ausnahmegenehmigung für einen Abschuss erteilt, dagegen hatte der BUND geklagt. Und das Verwaltungsericht hat in einer Zwischenverfügung entschieden: Vorläufig erst Mal kein Abschuss. Über den Eilantrag wird also erst noch entschieden - und zwar in der kommenden Woche. Und da hat sich der Kreis Wesel gesagt: Das warten wir Mal ab. Sollte es beim Nein blieben kann er dann immer noch vor das Oberverwaltungsericht ziehen.

Gloria: Ausnahmegenehmigung durch Kreis Wesel

Seit Jahren wird im Kreis Recklinghausen hitzig darüber diskutiert, was mit Problem-Wölfin Gloria geschehen soll. Immer wieder hatte Gloria nachweislich Weidetiere gerissen, vor allem Schafe. Vor allem im Kreis Wesel, aber auch hier bei uns im Kreis Recklinghausen: Mehrere Landwirte in Dorsten waren betroffen. Um das zu verhindern, hatte das Land den Bauern Fördermittel für Schutzmaßnahmen wie Zäune zur Verfügung gestellt. Gloria konnte diese Hürden jedoch meist überwinden, sodass man keine andere Lösung mehr gesehen hat als Gloria zu „entnehmen“, wie es offiziell heißt. Am Mittwochabend erteilte der Kreis Wesel die Ausnahmegenehmigung dafür. 

BUND reichte Klage gegen Abschuss von Gloria ein

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will den Abschuss der sogenannten Problemwölfin gerichtlich verhindern. Der Landesverband reichte beim Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage gegen den Kreis Wesel ein. Aus Sicht des BUND ist die Verfügung in mehreren Punkten fehlerhaft und nicht ausreichend begründet. Er vertritt außerdem die Auffassung, dass Tierhalter ihre Tiere besser schützen müssen. Ein Abschuss sei daher nicht zielführend, sagt Holger Sticht, der Vorsitzende des BUND NRW

"So lange sich Tierhalter weiterhin weigern, den notwendigen und öffentlich geförderten Herdenschutz, zu welchem auch unzweifelhaft Herdenschutzhunde zählen, in Anspruch zu nehmen, wird es auch weiterhin Nutztierrisse geben, egal durch welchen Wolf."


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