Essen gehen im Kreis Recklinghausen wird teurer

Die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants soll im kommenden Jahr wieder von sieben auf 19 Prozent steigen. Die Gastro-Szene spricht von einer Katastrophe.

© NGG-Region Ruhrgebiet

Restaurants im Kreis Recklinghausen müssen wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen berechnen

Während der Corona-Pandemie waren etwa 6.000 Gastronomie-Betriebe in NRW pleite gegangen. Um sie zu entlasten, beschloss die Bundesregierung, die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants vorübergehend von 19 auf sieben Prozent zu senken. Weil direkt im Anschluss die Energiekrise folgte, wurde der niedrige Satz zunächst beibehalten. Jetzt hat die Ampel-Koalition aber entschieden: Im kommenden Jahr ist Schluss. Ab dem 1. Januar müssen Gastronomen wieder 19 Prozent nehmen. Zum Leidwesen vieler Betriebe im Kreis Recklinghausen. Die sprachen bereits im Vorfeld davon, dass eine Anhebung einer „Katastrophe“ gleichkomme.

Gastronom Wladimir Paster aus Recklinghausen befürchtet erhebliche Konsequenzen für die Gastronomie. © Radio Vest
Gastronom Wladimir Paster aus Recklinghausen befürchtet erhebliche Konsequenzen für die Gastronomie.
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Deutscher Hotel- und Gaststättenverband befürchtet Schließung von 2.000 Restaurants in NRW

In eine ähnliche Richtung geht der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband. Der befürchtet, dass durch die Anhebung 2.000 weitere Gastro-Betriebe pleite gehen werden und schließen müssen. Restaurants müssten entweder drastisch sparen oder eben die steigenden Preise an die Kunden weitergeben. Die Konsequenz: Weniger Gäste und damit sinkende Umsätze. Gastronom Wladimir Paster, der in Recklinghausen das Restaurant "Black Bonsai" betreibt:

"Wir haben da sehr viel Angst vor. Ich sehe die Gefahr, dass Gäste nicht mehr so oft kommen wie jetzt. Der ein oder andere wird das nicht mehr bezahlen können. Dadurch werden in den Restaurants Arbeitsplätze gefährdet und nicht zuletzt eine ganze Esskultur."

Der Dehoga kritisiert auch die ungleiche Behandlung in der Gastro-Szene: Die 19 Prozent gelten nämlich tatsächlich nur für Speisen in Restaurants und nicht für Essen zum Mitnehmen. Lieferdienste können ihre Gerichte also weiter mit 7 Prozent Mehrwertsteuer anbieten, was zusätzlich zu leeren Restaurants führen werde. 

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