Für den Notfall: Drohne über Haltern am See
Veröffentlicht: Mittwoch, 18.06.2025 14:06
In Haltern am See bekommen DLRG und Feuerwehr jetzt besondere Unterstützung und zwar in Form einer Drohne.

Einzigartiges Projekt in Haltern am See
In Haltern am See geht ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt an den Start: Ab Juli fliegt eine Drohne bei bestimmten Einsätzen automatisch mit - zum Beispiel bei Hausbränden oder Unfällen auf der Autobahn. Die Drohne startet von der Feuer- und Rettungswache aus und liefert schon wichtige Bilder, bevor die Einsatzkräfte überhaupt ankommen. So sollen die Retter schneller und gezielter helfen können. Gesteuert wird sie von Ehrenamtlichen der DLRG - die hatten auch die Idee dazu.
Aktuell gibt es erste Testflüge über Haltern
Das Projekt soll jetzt testweise vier bis sechs Monate laufen. Zahlen müssen Stadt und DLRG in dieser Zeit nichts - die Technik stellt ein Spezialunternehmen zur Verfügung. Die Drohne ist Tag und Nacht einsatzbereit und kann bis zu 50 Minuten in der Luft bleiben. Stationiert ist das kleine Fluggerät aufgrund der zentralen Lage auf dem Dach der Feuer- und Rettungswache an der Holtwicker Straße 24, heißt es in einer Mitteilung. Von dort kann sie innerhalb weniger Sekunden nach Aktivierung durch die DLRG in die Luft steigen. Derzeit finden erste kleinere Testflüge statt. Ab dem 01. Juli soll die Drohne, die unter anderem auch nachttauglich ist, dann bei 57 Arten von gemeldeten Einsätzen direkt mit rausfliegen.
Drohne ersetzt keine Einsatzkräfte
"Das spart wertvolle Zeit und kann Leben retten", sagt Michael Dolega, Leiter der Feuer- und Rettungswache. Ein Rausfahren der Feuerwehr werde durch die Drohne allerdings nicht obsolet gemacht, betont er: "Wir versichern uns nach jeder Alarmierung trotzdem selbst, ob auch wirklich alles in Ordnung ist, denn die Drohne kann zum Beispiel nicht riechen und die Sicherheit steht für uns klar im Fokus." Das Team der DLRG fliegt die Drohne so, dass auch bei einem Versagen der Technik niemand zu Schaden kommt. Dementsprechend wird sie nicht direkt über die Autobahn und über Menschenmengen gesteuert. Zunächst ist der Radius der Drohne auf fünf Kilometer begrenzt. Diese Einschränkung diene einer besseren Auswertung der Daten, erläutert Sebastian Höhnerhaus (Leiter Einsatz DLRG): "Wir wollen bei Wind und Wetter schauen, wie schnell die Drohne am Einsatzort ist." In der Luft bleiben kann sie für 40 bis 50 Minuten - je nach Akkuleistung und Windwiderstand. Sebastian Höhnerhaus und Pascal Sparenberg, (Drohnenbeauftragter der DLRG) sehen viele Potenziale in der gut ausgestatteten Drohne und wollen diese voll ausschöpfen: "Unser erklärtes Ziel ist es, mindestens 90 Prozent von dem zu erreichen, was aktuell technisch möglich ist."