Massenschlägerei in Castrop-Rauxel durch Kinderstreit ausgelöst

Die heftige Massenschlägerei in Castrop-Rauxel vergangene Woche ist durch einen banalen Kinderstreit ausgelöst worden. Das hat die zuständige Staatsanwaltschaft in Dortmund mitgeteilt.

Ein Polizeiauto fährt nachts schnell durch die Stadt.
© Michael Held

Staatsanwalt: Keine klassische Clan-Kriminalität in Castrop-Rauxel

Die Massenschlägerei in Castrop-Rauxel in der vergangenen Woche mit zahlreichen Verletzten ist nach den bisherigen Ermittlungen durch einen Kinderstreit zwischen zwei Elfjährigen ausgelöst worden. Das berichtete der zuständige Dortmunder Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Dienstag. Er sehe keine Hinweise für einen Clan-Hintergrund - etwa Verteilungskämpfe im Milieu krimineller Familien, sagte Dombert. In Castrop-Rauxel waren am Donnerstagabend zwei größere Gruppen unter anderem mit Dachlatten, Baseballschlägern und Messern aufeinander losgegangen. Bekannt sind sieben Verletzte, die in sechs

verschiedenen Krankenhäusern liegen. Ein Syrer war lebensgefährlich verletzt worden, er sei aber nach einer Not-OP auf dem Weg der Besserung, sagte der Staatsanwalt.

Landtag beschäftigt sich in Sondersitzung mit Massenschlägerei in Castrop-Rauxel

Laut Dombert waren die beiden Elfjährigen, ein junger Libanese und ein Syrer, die beide im selben Mietshaus lebten, aus einem banalem Alltagsanlass aneinandergeraten. Der Konflikt habe auf die libanesischen und syrischen Familien der beiden übergegriffen und zu dem Massenkonflikt geführt. Einen Tag nach Castrop-Rauxel war es am Freitagabend nur 30 Kilometer entfernt in Essen zu einer weiteren Massenschlägerei gekommen. Laut Staatsanwalt Dombert gibt es bei den Ermittlungen in Castrop-Rauxel bisher keine Hinweise für einen Zusammenhang mit den Schlägereien in Essen. Die gewalttätigen Auseinandersetzungen im Ruhrgebiet sind am Mittwoch auch Thema in einer Sondersitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag.

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