Millionen unbezahlte Überstunden im Kreis Recklinghausen

Alarmierende Zahlen aus dem neuen Überstunden-Monitor: Arbeitnehmer im Kreis Recklinghausen machen Millionen Überstunden, ohne einen einzigen Cent dafür zu sehen.

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Arbeitnehmer im Kreis Recklinghausen machen 2,47 Millionen unbezahlte Überstunden

Im vergangenen Jahr haben die Menschen im Kreis Recklinghausen 4,51 Millionen Überstunden gemacht -. Davon 2,47 Millionen unbezahlt. Das steht im neuen Überstunden-Monitor des Pertel-Instituts, im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Rechnet man die Überstunden um auf den aktuell geltenden Mindestlohn, haben die Arbeitnehmer ihren Firmen damit 35,52 Millionen Euro quasi geschenkt.

Gastronomie-Mitarbeiter im Kreis Recklinghausen machen besonders viele Überstunden

Besonders betroffen ist die Gastronomie. Dort wurden letztes Jahr im Kreis Recklinghausen 56.000 Überstunden geleistet – 23.000 davon unbezahlt. Schuld sei laut Gewerkschaft der Fachkräftemangel in der Gastro. 58 Prozent aller Beschäftigten arbeiten mittlerweile auf Minijob-Basis. Die Unternehmen müssten dringend wieder mehr qualifizierte Mitarbeiter einstellen. NGG-Geschäftsführer Martin Mura:

 „Es wird höchste Zeit, das Fachkräfte-Loch zu stopfen, das die Corona-Pandemie noch vergrößert hat. Das klappt allerdings nur, wenn Hotels und Restaurants bereit sind, attraktive Löhne zu bezahlen. Wir peilen einen „Gastro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotellerie und Gastronomie nach ihrer Ausbildung in einem Vollzeit-Job weiterarbeiten.“

Der Fachkräfte-Mangel und eine faire Bezahlung in der Gastronomie, im Lebensmittelhandwerk und in der Ernährungsindustrie werden auch ein Schwerpunktthema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Mitte November in Bremen sein, zu dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz erwartet wird. 

Ein weiteres Problem für die Gastronomie: Die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent.

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