Mit Paintball-Waffen gegen giftige Raupen
Veröffentlicht: Dienstag, 11.07.2023 14:05
Es gibt eine neue, kuriose Methode zur Bekämpfung der giftigen Eichenprozessionsspinner-Raupe: Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW setzt Paintball-Waffen ein!
Kugeln enthalten Sexual-Lockstoffe und verwirren die Eichenprozessionsspinner
Es klingt zunächst wie ein Scherz, wird aber tatsächlich so gemacht: Im Kampf gegen die Eichenprozessionsspinner kommen ab sofort testweise Paintball-Waffen zum Einsatz. Wissenschaftler des Landesbetriebs Wald und Holz NRW schießen damit Kugeln in die Baumkronen, die Sexual-Lockstoffe enthalten. Dieser Geruch verbreitet sich auf den ganzen Baum, sodass die männlichen Raupen verwirrt sind und nicht mehr wissen, wo sich die Weibchen befinden. Die Folge: Die Raupen vermehren sich nicht mehr so stark. So ist zumindest der Plan.
Paintball-Methode wird in sieben Städten in NRW getestet
Die Methode wird aktuell in sieben Städten in NRW getestet, unter anderem in Bochum. Der Kreis Recklinghausen gehört nicht dazu. Ob sie erfolgreich ist, wird man erst nächstes Jahr sehen, wenn die Jungtiere schlüpfen. Sollte es dann wirklich deutlich weniger Raupen geben, könnte die Methode in ganz NRW zum Einsatz kommen. Gefährlich oder giftig für die Bäume, die Umwelt oder andere Insekten sind die Kugeln nicht, verspricht der Landesbetrieb. Im Gegensatz zu den Raupen: Bei Kontakt mit den feinen Härchen der Tiere können Menschen und Tiere stark allergisch reagieren.
