Oer-Erkenschwick: Letzter Förderturm soll abgerissen werden
Veröffentlicht: Freitag, 16.05.2025 12:09
Oer-Erkenschwick droht, eine Landmarke zu verlieren. Der letzte verbliebene Förderturm in der Stadt soll abgerissen werden.

Gutachten: Förderturm von Ewald Fortsetzung ist nicht mehr standsicher
In Oer-Erkenschwick steht ein Stück Bergbaugeschichte auf der Kippe. Der Förderturm von Schacht 3 der ehemaligen Zeche Ewald Fortsetzung soll abgerissen werden. Es ist der letzte verbliebene Förderturm in der Stadt und damit ein Wahrzeichen für die Erkenschwicker Bergbaugeschichte. Das Problem: Der Turm ist in keinem Zustand und nicht mehr standsicher, steht in einem neuen Gutachten. Deshalb sagt die als RAG als Eigentümer: Der Turm muss weg.

Förderverein kämpft für Erhalt des Erkenschwicker Förderturms
Ehemalige Bergleute wie Andreas Ostdorf wollen das nicht akzeptieren. Er hat bereits 2017 den Förderverein „Zum Erhalt des Schachtgerüsts“ gegründet:
„Der Turm ist das letzte Überbleibsel als Landmarke von Oer-Erkenschwick. Wenn der Bergbau seinerzeit nicht gewesen wäre, dann wären wahrscheinlich noch immer eine Bauernschaft.“
Die Situation ist festgefahren: Die Stadt hat den Förderturm unter Denkmalschutz gestellt und fordert die RAG auf, ihn instand zu halten. Die möchte ihn aber lieber abreißen. Da kein geld vorhanden ist, wäre die wahrscheinlich einzige Lösung ein Investor, der sich um den Turm und die angrenzende Maschinenhalle kümmert. Dass das klappen kann, zeigen Beispiele aus vielen anderen Städten im Kreis Recklinghausen, in denen alte Zechengelände erfolgreich neu genutzt werden.