Protest: Bauern starten Sternfahrt nach Recklinghausen

Autofahrer im Kreis Recklinghausen müssen bis Montagnachmittag (8.1.) mit Verkehrsproblemen rechnen.

Bauern-Proteste Dorsten
© Guido Bludau

Landwirte aus dem Kreis Recklinghausen beteiligen sich an Protest-Aktion

Die Bauern im Kreis Recklinghausen sind Montag (8.1.) auf den Straßen, um gegen die geplanten Kürzungen der Ampel-Koalition zu protestieren. Die Aktionen, die bundesweit stattfinden, machen sich auch in unserer Region bemerkbar.

Verkehrsstörungen in Recklinghausen erwartet

Die Aktion startet Montagmorgen an der Vestlandhalle in Recklinghausen. Landwirte aus dem gesamten Kreis versammeln sich dort, um gegen 10 Uhr gemeinsam in die Innenstadt zu ziehen. Etwa 200 Trecker sind gemäß Polizeiangaben angemeldet. Der geplante Routenverlauf umfasst die Befahrung des halben Wallrings in der Innenstadt über die Dorstener Straße, ohne den Hauptbahnhof direkt zu beeinträchtigen.

Bauern protestieren in Dorsten
Bauern protestieren in Dorsten © Guido Bludau
Bauern protestieren in Dorsten
© Guido Bludau

Ausweitung der Proteste auf Nachbarstädte und Verkehrshinweise

Auch in Kirchhellen haben die Landwirte für Montagmorgen (8.1.) mobil gemacht. Hier wollen auch nochmal 50 Bauern mit ihren Traktoren über Gladbeck, Gelsenkirchen und Herten nach Recklinghausen fahren, um an der Fahrt über den Wallring teilzunehmen. Gezielte Blockaden soll es zwar nicht geben, die Polizei rät trotzdem, Zeit und Geduld mitzubringen. Wenn sich die Versammlungsteilnehmer auf dem Weg zum Wall bzw. auf dem Wall befinden, sind Verkehrsstörungen vermutlich nicht zu vermeiden. Es sei auch damit zu rechnen, dass es im öffentlichen Nahverkehr zu Verspätungen kommen kann.


Hintergrund der Protest-Aktion in Recklinghausen

Im vergangenen Dezember kündigte die Bundesregierung an, die Steuervergünstigungen für Agrardiesel zu streichen und die Steuerbefreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge aufzuheben, um im Rahmen von Haushaltskürzungen eine Milliarde Euro einzusparen. Diese Pläne lösten landesweite Proteste von Landwirten aus, die seitdem immer wieder gegen diese Maßnahmen auf die Straße gehen. Dabei erhielten die Bauern teilweise Unterstützung vom Landwirtschaftsminister Özdemir. Jedoch verkündete die Bundesregierung am vergangenen Donnerstag, einen Teil der geplanten Kürzungen bei den Hilfen für Landwirte für das Jahr 2024 zurückzunehmen. Die Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung in der Forst- und Landwirtschaft wird nicht mehr durchgeführt. Die geplante Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel wird stattdessen über mehrere Jahre schrittweise umgesetzt. Trotz dieser Anpassungen fordert der Bauernverband nach wie vor die vollständige Rücknahme dieser Steuererhöhungen.

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