Terrorverdächtiger aus Castrop-Rauxel vor Gericht

Mehr als acht Monate nach der Festnahme eines Terrorverdächtigen in Castrop-Rauxel beginnt am Mittwoch (20.9.) am Dortmunder Landgericht der Prozess.

© 7aktuell.de | Marc Gruber

Anschlag mit chemischer Waffe in Castrop-Rauxel geplant?

Im Januar wurde in Castrop-Rauxel ein Iraner festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, einen Anschlag mit einer chemischen Bombe geplant zu haben. Mittwoch (20.9.) beginnt um 9.45 Uhr in Dortmund der Prozess. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat sowie Terrorismusfinanzierung vor. Die Anklage behauptet, dass er im Internet nach Anleitungen zur Herstellung von Rizin und Cyanid gesucht hat. Diese Stoffe sind Gifte, die besonders gefährlich sind, wenn man sie einatmet. Der Prozess soll klären, wie konkret die Anschlagspläne waren.

Wohnung des Bruders in Castrop-Rauxel dursucht

Die Ermittler hatten Hinweise von einem ausländischen Geheimdienst erhalten, dass in der Wohnung seines Bruders möglicherweise Cyanid und Rizin für einen Anschlag gelagert werden könnten. In einem spektakulären nächtlichen Anti-Terror-Einsatz wurde die Wohnung des Bruders durchsucht. Allerdings wurden diese Substanzen in der Wohnung nicht gefunden. Der Angeklagte und sein Bruder wurden in der Nacht trotzdem festgenommen. Mittlerweile wurden die Ermittlungen gegen den Bruder eingestellt - er muss sich nicht vor Gericht verantworten.

Angeklagter wegen versuchten Mordes vorbestraft

Der Angeklagte ist wegen versuchten Mordes vorbestraft. Im Jahr 2018 hatte er einen schweren Ast auf die Autobahn 45 bei Dortmund geworfen und dabei ein Auto getroffen. Für die aktuelle Verhandlung vor der Staatsschutzkammer sind Sitzungstage bis November angesetzt.


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